Gemäß der Befragung des palästinensischen Meinungsforschungsinstitutes „Near East Consulting“ in Ramallah unterstützten 38 Prozent der Palästinenser Abbas‘ Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren.
Rund 76 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen jedoch davon aus, dass Abbas seinen Entschluss wieder zurückzieht. Der Rest ist sich sicher, dass der Präsident dabei bleibt. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Wenn heute Präsidentschaftswahlen in den Palästinensergebieten wären, würden 31 Prozent der Befragten für Abbas stimmen. Der in Israel inhaftierte Fatah-Führer Marwan Barghuti würde 12 Prozent der Stimmen erhalten. Der frühere Fatah-Sicherheitschef im Gazastreifen, Mohammed Dahlan, erhielte 8 Prozent. Den Premier der Hamas-Regierung im Gazastreifen, Ismael Hanije, würden lediglich 4 Prozent der Palästinenser wählen. 16 Prozent der Befragten gaben an, sie würden nicht wählen gehen und 13 Prozent weigerten sich, die Frage zu beantworten. Der Rest stimmte für andere, weniger bekannte, Persönlichkeiten.
Kaum Chancen für Hamas
Wären derzeit Parlamentswahlen, würden 62 Prozent der Palästinenser für die Fatah und nur 7 Prozent für die Hamas stimmen. 20 Prozent der Befragten gaben an, sie würden nicht zur Wahl gehen. Der Rest würde für andere Parteien stimmen.
Für die Umfrage wurden 780 Palästinenser im Westjordanland, in Ostjerusalem und dem Gazastreifen befragt. Die Fehlerquote liegt bei 3,5 Prozent.
Abbas hatte am vergangenen Donnerstag angekündigt, bei den von ihm festgesetzten Wahlen am 24. Januar 2010 nicht mehr als Präsident zu kandidieren. Für seine Entscheidung hatte er unter anderem die israelische Siedlungspolitik verantwortlich gemacht.