RAMALLA (inn) – Der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) scheint es an vertrauenswürdigem Führungspersonal zu mangeln – zumindest könnte man diesen Eindruck nach Veröffentlichung der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage gewinnen. Demnach wissen 44,3 Prozent der Palästinenser nicht, wen sie gerne als ihren Premierminister hätten, 36,8 Prozent halten keinen Vertreter der PA für dieses Amt für geeignet.
Am besten schneidet der zurückgetretene Premierminister Mahmud Abbas ab – er erhielt 3,1 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei folgt Chefunterhändler Saeb Erekat mit drei Prozent. Für den früheren Staatsminister für Innere Sicherheit, Mohammed Dahlan, stimmten 2,8 Prozent. Den gegenwärtigen Premierminister Ahmed Qrea (Abu Ala) würden 1,8 Prozent der Befragten weiter im Amt sehen wollen.
Mit der Übergangsregierung von Qrea – die noch bis 4. November eingesetzt ist – sind 36,1 Prozent der Umfrageteilnehmer zufrieden, 43,5 Prozent gaben an, unzufrieden zu sein, 20,4 Prozent hatten hierzu keine Meinung.
Auf die Frage, ob sie politische Wahlen zum gegenwärtigen Zeitpunkt bevorzugen würden, antworteten 30,9 Prozent mit „ja“. 38,6 Prozent würden die Wahlen auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollen, 30,5 Prozent hatten hierzu keine Meinung.
Wie die überwiegende Mehrheit (56,2 Prozent) der Befragten angab, sollten die Fatah-Partei und alle Organisationen, die nicht direkt zu den palästinensischen Sicherheitsorganen gehören, ihre Waffen verstecken, falls die Palästinenserführung eine Entwaffnung dieser Gruppen anordnet. Lediglich 11,6 Prozent der Palästinenser sprachen sich dafür aus, daß die Waffen übergeben und eventuell zerstört werden sollten.
Auf die Frage, über welchen Fernsehsender sie sich hauptsächlich informieren, gaben die meisten (26,3 Prozent) den pan-arabischen Sender „Al-Dschasira“ an, gefolgt von dessen Konkurenten „Al-Arabija“ (7,5 Prozent). Auf Platz zwölf kam der israelische Sender „Israel TV“ mit 2,3 Prozent.
An der Umfrage des „Palästinensischen Instituts für öffentliche Meinung“ nahmen 619 Palästinenser teil.