HERZLIJA (inn) – Nur die Hälfte der Israelis denkt, es sei gut, im Staat Israel zu leben. Das geht aus einer Umfrage hervor, deren Ergebnisse in diesen Tagen bei einer internationalen Konferenz in Herzlija vorgestellt werden sollen.
Im Jahr 1999 hatten noch 89 Prozent der Israelis angegeben, das Land sei entschieden ein guter Ort zum Leben. 37 Prozent der Teilnehmer zeigen bezüglich der Zukunft ihres Staates Optimismus, im April 2002 waren es 48.
Stolz auf ihren Staat sind 74 Prozent der Befragten. Vor vier Jahren hatten dies 83 Prozent von sich gesagt. Trotz allem wollen 72 Prozent der Teilnehmer in Israel leben.
Die Sicherheitslage ist nach Ansicht von 70 Prozent der Befragten nicht gut. Nur 28 Prozent halten sie für in Ordnung, gut oder sehr gut. 75 Prozent gehen davon aus, daß Israel mit einem Krieg gegen alle arabischen Staaten fertigwerden könnte.
60 Prozent der Teilnehmer haben Angst, daß sie selbst oder ein Bewohner ihres Hauses von Terror betroffen werden könnte. Bei den ultra-orthodoxen Juden ist dieser Anteil geringer. 55 Prozent gaben an, mit der Sicherheitslage nicht zurechtzukommen. Dies ist bei Frauen öfter der Fall als bei Männern.
Aus Angst um ihre persönliche Sicherheit gehen 31 Prozent der Befragten seltener aus dem Haus als früher. Dies betrifft bei 35 Prozent Einkaufszentren. 45 Prozent machen weniger Ausflüge. Bei Teilnehmern mit Kindern gaben 47 Prozent an, daß sie diese weniger im Bus fahren lassen. Generell verlassen mehr Frauen als Männer aus Angst vor Terror seltener ihre Häuser.
Von den Teilnehmern haben 54 Prozent die derzeitige Situation satt. 37 Prozent gaben an, ihre Stimmung sei nicht gut, 60 Prozent beschrieben ihren Gemütszustand als gut oder einigermaßen. Hierbei gibt es deutliche Unterschiede zwischen jüdischen und arabischen Israelis: 60 Prozent der Araber fühlen sich gut. Bei den Juden beträgt der Anteil nur 40 Prozent.
An der Umfrage hatten im November 700 Israelis ab 15 Jahren teilgenommen. Sie wurde vom israelischen Rat für innere Sicherheit in Auftrag gegeben.