Auf die Frage, ob sie auswandern oder bleiben würden, wenn sie die Möglichkeit zur Immigration in ein westliches Land hätten, antworteten 38,3 Prozent der Befragten, sie würden gehen. Die Mehrheit, 55,3 Prozent, gab jedoch an, sie würde in den Autonomiegebieten bleiben. Der Rest war unentschlossen.
Gefragt, was ihnen derzeit die meisten Sorgen bereitet, gaben 26 Prozent „die Zukunft“ an. Über 25 Prozent der Palästinenser nannten jeweils die Sicherheitslage sowie Arbeit und Geld. Mehr als 22 Prozent zeigten sich in erster Linie über die Gesundheit besorgt.
Wenn derzeit Präsidentschaftswahlen wären, würde Palästinenserpräsident Mahmud Abbas 52,1 Prozent der Stimmen erhalten. Nur 14,5 Prozent würden Hamas-Führer Hanije wählen. Über 29 Prozent gaben jedoch an, sie würden nicht wählen gehen.
Mehrheit für Neuwahlen
Die Mehrheit der Palästinenser, rund 62,5 Prozent, befürwortete zudem Abbas‘ Aufruf zu Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Januar 2010. Rund 35,5 Prozent waren dagegen. Der Rest war unentschlossen.
Die Umfrage ging auch auf die wirtschaftliche Situation in den Palästinensergebieten ein. Knapp 61 Prozent waren der Meinung, dass sich diese im Westjordanland unter Premierminister Salam Fajjad verbessert habe. Jeweils über 17 Prozent gaben an, die Lage habe sich verschlechtert oder sei unverändert. Im Gazastreifen waren knapp 62 Prozent der Befragten der Ansicht, die Lage habe sich unter Hanije verschlechtert. Über 15 Prozent fanden, die wirtschaftliche Situation sei besser geworden und rund 19 Prozent sagten aus, sie sei unverändert.
Für Friedensverhandlungen mit Israel sprachen sich 61,5 Prozent der Teilnehmer aus. 33,8 Prozent lehnten solche Gespräche jedoch ab.
Eine überwältigende Mehrheit von 81,9 Prozent gab laut der Umfrage an, sie vermisse den vor fünf Jahren verstorbenen Palästinenserführer Jasser Arafat.
Die Umfrage wurde zwischen dem 24. und 31. Oktober im Gazastreifen und dem Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, durchgeführt. Befragt wurden 1.050 erwachsene Palästinenser.