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Umfrage: Konfliktparteien glauben nicht an schnelle Aufnahme der Verhandlungen

JERUSALEM (inn) - Nur 8 Prozent der Israelis und 19 Prozent der Palästinenser glauben, dass die Friedensverhandlungen bald wieder aufgenommen werden und bewaffnete Konfrontationen aufhören. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage unter Israelis und Palästinensern hervor.

Hinsichtlich des von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erlassenen zehnmonatigen Siedlungsbaustopps waren die Israelis geteilter Meinung. Rund 49 Prozent der Befragten befürworteten die Regierungsentscheidung, 42 Prozent waren dagegen.

Mit 58 Prozent befürwortete die Mehrheit der Israelis die Räumung illegaler Siedlungsaußenposten im Westjordanland. 32 Prozent der israelischen Umfrageteilnehmer waren dagegen. Im Rahmen eines Friedensabkommens mit den Palästinensern würden 49 Prozent einer Räumung der meisten Siedlungen in dem Gebiet zustimmen. 43 Prozent würden einen solchen Schritt nicht unterstützen. Laut der Umfrage ging die Befürwortung für eine Räumung der Siedlungen seit dem einseitigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen im August 2005 kontinuierlich zurück.

Laut der Umfrage gaben 34 Prozent der Israelis an, sie unterstützten die Weigerung der Soldaten, Siedler im Westjordanland auszuweisen. 57 Prozent sprachen sich gegen ein solches Verhalten der Armeeangehörigen aus. Nur 27 Prozent der Israelis zeigten Verständnis für Soldaten, die sich weigerten, im Westjordanland zu dienen. 66 Prozent der Israelis waren gegen dieses Verhalten.

Die Mehrheit der Israelis, 52 Prozent, hielt es zudem für richtig, dass Israel für die Freilassung von Kriegsgefangenen fast jeden Preis zahlt. 35 Prozent waren jedoch dagegen, dass Israel zu diesem Zweck Terroristen freilässt, die in Israel Anschläge verübt und Israelis getötet haben.

Bei den Palästinensern unterstützten 57 Prozent die Entscheidung des Präsidenten der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, bei den nächsten Präsidentschaftswahlen nicht mehr zu kandidieren. 36 Prozent der Palästinenser waren gegen diesen Beschluss. Allerdings gaben 58 Prozent an, sie glaubten, dass Abbas seine Entscheidung zurücknehmen und doch antreten werde.

Zweistaatenlösung am besten

Als beste Lösung für den Nahostkonflikt hielten beide Seiten die Gründung von zwei Staaten. Bei den Israelis waren dies 73 und bei den Palästinensern 64 Prozent. Einen gemeinsamen Staat für beide Völker hielten 20 Prozent der Palästinenser und 9 Prozent der Israelis für die beste Lösung.

Die Umfrage wurde vom Harry S. Truman Forschungsinstitut für die Förderung des Friedens an der Hebräischen Universität in Jerusalem und dem Palästinensischen Zentrum für Politik- und Meinungsforschung in Ramallah zwischen dem 9. und 15. Dezember durchgeführt.

Direkt befragt wurden 1.200 Palästinenser aus dem Gazastreifen, dem Westjordanland und Ostjerusalem. Die 604 Israelis wurden telefonisch auf Hebräisch, Arabisch oder Russisch befragt.

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