JERUSALEM (inn) – Die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung (91 Prozent) wäre nicht bereit, die israelische Kontrolle über die Klagemauer in Jerusalem zu übergeben. Dies geht aus einer Umfrage hervor, bei der es um die Bereitschaft der Israelis ging, religiöse Stätten an die Palästinenser abzugeben.
46 Prozent der Befragten würden einer gemischt israelisch-palästinensischen Kontrolle der Klagemauer zustimmen. Dass die Palästinenser die Obhut über die Klagemauer übernehmen, wünschte sich keiner.
Auch der Tempelberg sollte nach Meinung der Mehrheit unter israelischer Kontrolle bleiben: 51 Prozent sprachen sich für eine vollständige israelische Hoheit über den Ort aus; lediglich 9 Prozent würde die Kontrolle an die Palästinenser abgeben; für eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit sprachen sich 36 Prozent aus.
Die repräsentative Umfrage war vom Dahaf Institut durchgeführt worden. Die Wissenschaftler hatten Juden danach gefragt, welche heiligen Stätten an die Palästinenser übergeben werden sollten, um im Gegenzug einen Friedensvertrag zu erhalten, und welche unter israelischer Herrschaft bleiben sollten.
Nur 13 Prozent würden die Kontrolle über das Grab der Patriarchen in Hebron den Palästinensern überlassen. Jeder Zweite (49 Prozent) will den Ort lieber in israelischer Hand wissen. Dass beide Seiten gemeinsam darüber wachen, befürworteten 33 Prozent.
Ähnlich sah es bei Rahels Grab aus: während lediglich 13 Prozent für eine palästinensische Kontrolle waren, wünschten sich 53 Prozent die Israelis als Hüter. 30 Prozent waren für eine gemischte Kontrolle.