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Umfrage: Hamas verliert Stimmen, Versöhnung mit Fatah gewünscht

RAMALLAH / JERUSALEM (inn) – Die Unterstützung der Palästinenser für die Hamas und militärische Angriffe auf Israel ist zurückgegangen. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Jerusalemer Medien- und Kommunikationszentrums (JMCC) in Ramallah. Laut dieser heißen noch 38 Prozent der Palästinenser Raketenangriffe auf Israel gut.
Die Hamas verliert Stimmen, die Fatah gewinnt sie. (Im Bild: Der Premier der Hamas, Ismael Hanije (links), und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas.)

Im Dezember vergangenen Jahres, direkt nach der israelischen Militäroperation „Wolkensäule“ im Gazastreifen, sprachen sich dagegen noch 74 Prozent der palästinensischen Bevölkerung für Angriffe auf Israel aus. Das berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Die radikal-islamische Hamas, die im Gazastreifen regiert, musste außerdem Einbußen hinnehmen. Etwa 20 Prozent der Palästinenser sprachen der Gruppe ihre Unterstützung aus. Im Dezember 2012 waren es noch 28 Prozent. Die Fatah hingegen, mit Präsident Mahmud Abbas als führendem Politiker, stieg in der Sympathie ihrer Landsleute. 42 Prozent der Befragten stünden auf deren Seite, zeigte die Umfrage.
Insgesamt lehnen mehr Palästinenser einen gewaltsamen Widerstand gegen Israel ab als noch im vergangenen Jahr. Rund 31 Prozent sind für Militäroperationen gegen den jüdischen Staat. Im Dezember vergangenen Jahres seien es noch 51 Prozent gewesen, zitiert die „Times of Israel“ aus der Umfrage. Außerdem seien weniger Palästinenser für das Oslo-Abkommen, das Richtlinien zur palästinensischen Selbstverwaltung festlegt. Nur noch 43 Prozent sprechen dem Vertrag, der 1993 mit Israel geschlossen wurde, ihre Unterstützung aus. Im Jahr 1997 seien es noch 68 Prozent gewesen, berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“.
90 Prozent der palästinensischen Bevölkerung verlangen außerdem eine Aussöhnung zwischen Hamas und Fatah. Auch, wenn das zu stärkeren Sanktionen von Seiten der USA und Israel führen würde. 59 Prozent sind außerdem davon überzeugt, dass beide Parteien nur aus eigenem Interesse handelten, anstatt die Interessen ihres Landes zu berücksichtigen.
Insgesamt befragte das JMCC 1.179 Palästinenser nach ihrer Meinung über die derzeitige Regierung ihres Landes.

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