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Umfrage: Dem Holocaust droht Bedeutungslosigkeit

Mehr als 80 Prozent der Israelis glauben, dass der Holocaust in den kommenden Jahren als unbedeutendes Ereignis gesehen wird. Gegenwärtig bestimmt er bei vielen noch den Alltag, zeigt eine Umfrage.
Viele Israelis glauben, der Holocaust werde im alltäglichen Leben an Bedeutung verlieren.
Etwa 82 Prozent der Israelis rechnen damit, dass der Holocaust in den kommenden Jahren seine Bedeutung in der Erinnerung der Menschheit verlieren wird. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des in Tel Aviv ansässigen Zentrums der Organisationen der Holocaust-Überlebenden. Rund 37 Prozent der 500 Befragten ab 18 Jahre sagten, der Holocaust werde in Zukunft als kleiner Vorfall in dem Meer an historischen Ereignissen gesehen werden. 45 Prozent äußerten die Ansicht, dass diese Entwicklung zumindest möglich ist. 17,5 Prozent schließen aus, dass der Holocaust jemals als unbedeutendes Ereignis gesehen wird. Zugleich gaben 42,2 Prozent der Befragten an, dass der Holocaust gegenwärtig die persönlichen und politischen Entscheidungen beeinflusst. Rund 10 Prozent sagten, der Holocaust sei lediglich von persönlicher Bedeutung. 15,5 Prozent der Befragten gaben an, der Holocaust habe keinen Einfluss auf das persönliche oder öffentliche Leben. Die Vorsitzende des Zentrums der Organisationen der Holocaust-Überlebenden, Colette Avital, sieht in den Ergebnissen der Studie Grund zur Besorgnis. Die Lehren, die aus dem Zweiten Weltkrieg zu ziehen seien, würden für künftige Generationen wenig Bedeutung haben. „Es ist schwer auszumalen, was passiert, wenn die letzten Holocaust-Überlebenden nicht mehr unter uns sein werden. Diese Ergebnisse sollten die Führer dieses Landes in Sorge versetzen und auch alle, die an die Kontinuität der jüdischen Geschichte glauben.“ In Israel leben derzeit mehr als 190.000 Holocaust-Überlebende. Jährlich findet in Israel ein Holocaust-Gedenktag statt. Dieser „Jom HaSchoah“ fällt auf den 27. Tag des jüdischen Monats Nissan, in diesem Jahr ist das der 16. April.

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