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Ultra-Orthodoxe demonstrieren gegen Einberufung

JERUSALEM (inn) – Rund 30.000 Israelis haben am Donnerstag in Jerusalem gegen die geplante Rekrutierung ultra-orthodoxer Juden protestiert. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden elf Menschen verletzt.
Viele israelische Jeschiva-Studenten sind mit einer Rekrutierung nicht einverstanden.

Die Initiative für die Protestwache gegen das „Einberufungsedikt“ vor dem Rekrutierungsbüro kam von der ultra-orthodoxen Gruppierung „Eda Haredit“. „Wir sagen ‚nein‘ zur Einberufung von Jeschiva-Studenten, selbst wenn wir alle gezwungen werden, massenweise ins Gefängnis zu gehen“, sagte der Sprecher der Demonstration, Pini Rosenberg, laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Wir haben 2.000 Jahre lang überlebt und werden auch diese geistige Zerstörung überleben.“ Auf der anderen Straßenseite veranstalteten einige ultra-orthodoxe Soldaten eine Gegendemonstration.
Über Megaphone und Flugblätter riefen die Organisatoren die Demonstranten auf, sich jeglicher Provokation zu enthalten. Dennoch gab es gewaltsame Auseinandersetzungen. Sechs Beamte und fünf Demonstranten erlitten Verletzungen. Acht Personen wurden festgenommen.
„Es ist uns allen klar, dass dies nur eine kleine Zahl Demonstranten ist im Vergleich zu den Zehntausenden gottesfürchtigen Demonstranten“, kommentierte Rosenberg die Gewalt. „Wir haben keine Kontrolle über die Jugend.“
Der 15-jährige Jeschiva-Student Zvi machte die Sicherheitskräfte mit für die Eskalation verantwortlich: „Es wäre hier viel ruhiger, wenn die Polizei überhaupt nicht aufgetaucht wäre. Die Steine wurden von etwa 20 gelangweilten Typen geworfen. Nichtsdestotrotz war es blasphemisch.“
Der Protest steht unter der Überschrift „Versammlung der Zehntausenden“ – obwohl er nur für 5.000 Teilnehmer genehmigt wurde. Die „Eda Haredit“ wirft der Regierung vor, gezielt „Edikte“ gegen die ultra-orthodoxe Bevölkerung zu erlassen.

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