Die Bewohner von Ulpana hatten sich gegenüber der Regierung verpflichtet, die fünf Mehrfamilienhäuser auf ihrem Hügel freiwillig zu verlassen. Bereits am Dienstag hatten 15 Familien den Außenposten geräumt. Die restlichen folgten am Donnerstag. Bis auf eine Familie hielten sich alle an die Vereinbarung mit der Regierung. Widersetzt hatte sich ein Ehepaar, das schließlich aus seiner Wohnung getragen werden musste.
Während der Evakuierung hatten sich etwa 15 Jugendliche in einem der leerstehenden Häuser verschanzt. Sie mussten von den Sicherheitskräften entfernt werden. Fünf Israelis wurden festgenommen. Ansonsten verlief die Räumung friedlich, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Die Israelis werden zunächst in provisorischen „Caravillen“ leben, die an einem nahe gelegenen Armeestützpunkt aufgestellt wurden. Später sollen für die Familien 300 neue Wohneinheiten in der Ortschaft Beit El bei Ramallah errichtet werden.
Gemäß einem Gerichtsbeschluss müssen die fünf Häuser von Ulpana bis zum 1. Juli abgebaut werden. Die Regierung beantragte am Dienstag eine Verlängerung dieser Frist bis zum 15. November. Denn sie will die Häuser nicht zerstören, sondern zerlegen und an einem anderen Ort wieder aufbauen.
