Wie die "Jerusalem Post" berichtet, war Janukowitsch bereits vor seinem Amtsantritt in Israel gewesen. Doch war es der erste Besuch eines ukrainischen Staatspräsidenten im jüdischen Staat. Peres lobte Janukowitsch als demokratisch gewählten Präsidenten, der ein neues Kapitel in der Geschichte seines Landes und der Beziehungen mit Israel schreibe. Die Ukraine habe sich von einem großen landwirtschaftlichen Land zu einem großen modernen, wissenschaftlichen und technologischen Land entwickelt. Ihre Errungenschaften würden sie in Zukunft befähigen, sich der Weltwirtschaft anzuschließen.
Der Besuch in Israel werde das gegenseitige Verständnis vergrößern sowie wissenschaftliche und technologische Beziehungen fördern, sagte das israelische Staatsoberhaupt. Dasselbe gelte für die Bemühungen um Frieden in der Region. Peres hatte die Ukraine im November 2010 und im September 2011 besucht – beim zweiten Mal als Hauptredner des 8. Europäischen Strategieforums in Jalta.
Janukowitsch lobt Zusammenarbeit mit Israel
Janukowitsch bekundete seine Freude darüber, erneut im Heiligen Land und in der altehrwürdigen Stadt Jerusalem zu sein. Die Ukraine habe zu den Nationen gehört, die den Weg für die Gründung des Staates Israel geebnet hätten, indem sie am 29. November 1947 für den UN-Teilungsplan stimmte, fügte er hinzu. Gleichzeitig erinnerte er wertschätzend daran, dass Israel 1991 nach der Unabhängigkeitserklärung als eines der ersten Länder die Ukraine anerkannt habe.
Seit dieser Zeit habe sich ein Dialog entwickelt, so Janukowitsch. Handel, wissenschaftliche und kulturelle Beziehungen seien verstärkt worden. Die neue visafreie Reisemöglichkeit habe den beiderseitigen Tourismus ebenso gefördert wie das gegenseitige Verständnis auf politischer und auf persönlicher Ebene.
In Gegenwart der beiden Staatspräsidenten wurden Verträge auf den Gebieten Diplomatie, Infrastruktur und Medizin unterzeichnet. Hinzu kommt ein Freihandelsabkommen. Janukowitsch sagte, er freue sich auf eine größere Zusammenarbeit in weiteren Bereichen als Folge seiner Reise.
Gespräche mit Netanjahu und Lieberman
Der ukrainische Staatspräsident kam außerdem mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und mit Außenminister Avigdor Lieberman zusammen. Überdies traf er in der Altstadt den griechischen Patriarchen Theophilus III. und besuchte die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Im "Wald der Nationen" des Jüdischen Nationalfonds‘ pflanzte er einen Olivenbaum. Der Wald war 2005 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler eingeweiht worden. Ausländische Staats- und Regierungschefs, die Israel besuchen, können dort einen Baum pflanzen.
Netanjahu hob bei seinem Treffen mit Janukowitsch die Errungenschaften der aus der Ukraine stammenden Juden in Israel hervor: "Ukrainische Juden haben zu Anfang einen großen Beitrag zum Aufbau und der Entwicklung des Staates Israel geleistet, und zur Wiederbelegung der hebräischen Sprache", sagte er laut einer Mitteilung seines Büros. "Fast 350.000 Neuankömmlinge aus der Ukraine kamen in der großen Einwanderungswelle in den 1990er Jahren nach Israel, und sie stärken und entwickeln den Staat Israel weiter."