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Türkischer Außenminister: „Gaza-Flottille sollte abwarten“

ANKARA (inn) - Die radikale Organisation IHH sollte ihren erneuten Versuch, mit dem Schiff "Mavi Marama" die israelische Blockade des Gazastreifens zu durchbrechen, "überdenken". Das erklärte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu in einem Interview mit der Zeitung "Zaman".

Vor einem Jahr gab es bei einem ersten Versuch neun Tote unter den mitreisenden "Friedensaktivisten", als israelische Elitesoldaten das Schiff enterten. Davutoglu rief die IHH auf, abzuwarten und zu prüfen, welche Auswirkungen die Öffnung der Grenze zu Ägypten auf den Gazastreifen habe. Letztlich habe so die israelische Blockade ihre Wirkung verloren. Gleichwohl könne die Türkei die Pläne der IHH nicht stoppen, weil es sich um eine "private Organisation" handle.

Unterdessen veröffentlichte die israelische Zeitung "Jediot Aharonot" am Dienstag erstmals Fotos von "Friedensaktivisten" mit Feuerwaffen in den Händen auf der "Mavi Marmara" im vergangenen Jahr. Am Montag war bekannt geworden, dass der israelische Militärsprecher unter Filmaufnahmen der Aktivisten erst jetzt diese "Beweise" gefunden habe. Gleichwohl haben die israelischen Militärs die Bilder noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben.

"Friedensaktivisten" der IHH hatten dementiert, bewaffnet gewesen zu sein. Die Israelis halten jedoch den Besitz von Schußwaffen unter den Aktivisten für nachgewiesen, zumal mehrere Soldaten beim Entern des Schiffes durch Schüsse verletzt worden sind und bei einem Soldaten eine 9mm Kugel herausoperiert worden ist, die nicht zum Waffenarsenal der israelischen Armee gehört. Einige Soldaten wollen zudem gesehen haben, wie die "Friedensaktivisten" Waffen über Bord geworfen hätten, um Spuren zu verwischen.

Nach der Inspektion des Schiffes im Hafen von Aschdod entdeckten die Israelis nur Messer, Stangen und Äxte, aber keine Schusswaffen. In dem Zeitungsbericht heißt es, dass die Soldaten "sehr schnell und ernergisch" vorgegangen seien, sobald sie beschossen worden seien. Das habe zu neun Toten unter den "Friedensaktivisten" geführt.

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