Der Aufbau der Moscheen erfolgt in Abstimmung des türkischen Präsidiums für Religionsangelegenheiten, Diyanet, mit den israelischen Behörden. Das berichtete die türkische Tageszeitung „Hürriyet Daily News“ am Montag.
Überwacht wird der Bau von Diyanet im Rahmen des sogenannten „Gaza-Wiederaufbau-Mechanismus“ (GRM). Dieser wurde von den Vereinten Nationen mit Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausgehandelt. Der Mechanismus regelt und vereinfacht den Import von Baumaterial in den Gazastreifen.
Die Türkei hat sich zudem dazu bereiterklärt, ein Schlachthaus in Chan Junis, im südlichen Gazastreifen, zu errichten. Auch dieses Projekt wurde genehmigt.
Der Direktor des „Begin-Sadat-Zentrums für strategische Studien“ an der Bar-Ilan-Universität bei Tel Aviv, Efraim Inbar, sieht hinter den Bestrebungen der Türkei mehr als Hilfe für die Palästinenser. Gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ erklärte er: „Bei einem Wiederaufbau der Moscheen in Gaza geht es nicht nur darum, die palästinensische Sache zu verfechten, sondern zu einem wesentlichen Teil auch um die Selbstwahrnehmung der regierenden AKP als Verteidiger des Islam.“
Wie die „Jerusalem Post“ weiter meldet, will die Türkei außerdem den Aufbau einer Industriezone in der Autonomiestadt Dschenin im Westjordanland fördern. Türkische Vertreter haben sich dazu in der vergangenen Woche mit Israels stellvertretendem Minister für regionale Kooperation, Ajub Kara, in Tel Aviv getroffen. Das Projekt wird von Israel, den USA und der EU unterstützt. Es soll unter anderem die zollfreie Ausfuhr von Waren in die USA ermöglichen. Die Türkei habe Interesse daran geäußert, Niederlassungen großer Textil- und Lebensmittelunternehmen in dem Industriepark anzusiedeln, um die palästinensische Wirtschaft zu stärken. (dn)