WASHINGTON (inn) – Die USA führen direkte Gespräche mit dem Iran über dessen Atomprogramm. Das erklärte US-Präsident Donald Trump (Republikaner) am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) im Weißen Haus.
Die Gespräche hätten begonnen, sagte Trump laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. „Es wird Samstag weitergehen. Wir haben ein sehr großes Treffen und werden sehen, was passieren kann. Ich denke, jeder stimmt zu, dass ein Deal zu bevorzugen wäre.“ Wenn die Gespräche keinen Erfolg brächten, „wird das ein sehr schlechter Tag für den Iran sein“.
Netanjahu zeigte sich nicht abgeneigt: Wenn Diplomatie das Atomprogramm völlig ausmerzen könnte, wäre das „eine gute Sache“. Es müsse in irgendeiner Weise gestoppt werden.
Iran spricht von indirekten Verhandlungen
Ein namentlich nicht genannter iranischer Offizieller sagte nach der Pressekonferenz der Nachrichtenagentur „Reuters“, jegliche Verhandlungen würden indirekt sein. Der Oman werde dabei vermitteln. Der iranische Außenminister Abbas Araktschi teilte mit, die beiden Staaten würden „indirekte Gespräche auf hoher Ebene“ im Oman abhalten. „Es ist ebenso eine Gelegenheit wie ein Test. Der Ball liegt auf Amerikas Spielfeld.“
Unterdessen wurde bekannt, dass der Iran, China und Russland Beratungen zum Atomprogramm auf Expertenebene planten. Die Gespräche würden diese Woche in Moskau abgehalten, hieß es aus dem russischen Außenministerium. Im März hatten Russland und China ein Ende der „unrechtmäßigen Sanktionen“ gegen den Iran gefordert. Beide Länder hatten zuvor betont, das iranische Recht auf eine friedliche Nutzung von Atomenergie solle respektiert werden.
Netanjahu: Freier Handel muss fair sein
Bei dem Treffen zwischen Trump und Netanjahu ging es auch um die amerikanische Zollpolitik. Der israelische Premier war relativ kurzfristig von Ungarn in die USA geflogen. „Wir werden das Handelsdefizit mit den USA eliminieren“, sagte er dem US-Präsidenten. Auch gelte es, Hindernisse ausmerzen, die unnötigerweise errichtet worden seien. Er selbst sei ein Verfechter des freien Handels. „Aber freier Handel muss fairer Handel sein.“
Netanjahu hatte nach seiner Ankunft am Sonntag mit Handelsminister Howard Lutnick (Republikaner) gesprochen. Gegenüber Trump äußerte er die Hoffnung auf eine baldige Lösung.
Neue Bemühungen um Freilassung der Geiseln
Ein weiteres Thema waren die Geiseln. Er arbeite an einem neuen Deal zu deren Freilassung, der hoffentlich erfolgreich sein werde, gab Netanjahu bekannt. „Die Geiseln sind in Todesangst, und wir wollen sie alle herausholen.“
Auch Trump erklärte, sie versuchten, die Geiseln freizubekommen. „Es ist ein langer Prozess. Er sollte nicht so lang sein.“ Netanjahu arbeite sehr hart daran, fügte der US-Präsident hinzu. Er hoffe, dass Israel diese Bemühungen zu würdigen wisse.
Unverständnis äußerte Trump für den israelischen Abzug aus dem Gazastreifen vom August 2005: „Gaza hätte von Israel nie weggegeben werden dürfen. Ich weiß nicht, warum sie es getan haben.“ Er gab dann selbst eine Antwort: „Ich weiß, weil ihnen Frieden versprochen wurde. Aber das war nicht erfolgreich. Gaza ist eine gefährliche Todesfalle.“
Bereits Anfang Februar hatte Trump Netanjahu im Weißen Haus empfangen – als ersten ausländischen Gast nach seinem Amtsantritt. Bei dem Treffen präsentierte er seinen umstrittenen Plan, in Ägypten und Jordanien Wohngebiete für die rund 1,8 Millionen Palästinenser aus dem Gazastreifen einzurichten. (eh)
19 Antworten
USA verhandeln mit dem Iran. Muss das sein? Nein.
Was Trump unter „verhandeln“ versteht ist nicht das, was der Rest der Welt darunter versteht. Das Wort steht bei der roten Kravatte für „Erpressung“.
Der Iran hat sich in Auseinandesetzungen mit den USA mit Trump schon angelegt, mich würde wundern wenn Trump noch gross „verhandeln“ möchte. Sharon sagte mal, er hätte gelernt sich mit den USA auseinanderzusetzen – aber nicht anzulegen!
Das ganze wird immer chaotischer. Trump erreicht nichts. Der Oman als Vermittler? Nein, danke. China, Russland, Iran, besprechen Atomprogramm. Da interessiert Zölle- Trump nicht. Selbst in der Ukraine kommt es seit Trumps Amtszeit zu verstärkten Angriffen von Putin. Und ja, mittlerweile weiß man, 2005 hätte Israel besser den Gazastreifen nicht geräumt. Land für Frieden. Seither Terror ohne Friedensaussichten. 1967 niemals Aufsicht über Tempelberg abgeben. Ich finde nicht gut, dass Netanjahu und Gattin in Ungarn, USA, rumreisen, provokant, und in Israel steht alles auf Demos gegen ihn. Er, meine Vermutung, gab er Geiseln auf? Es zerreißt innerlich, wenn ich an gefolterte und tote Geschwister denke. Wie lange will Netanjahu noch in Gaza Soldaten verheizen gegen Schatten- Hamas in Tunnels? Auch gegen Zivilisten, die teils selbst Hamas- Gegangene sind? Shalom
@Am Israel chai
Ich stimme dir voll zu. Das rumgereise ist jetzt nicht gut. Er sollte bei seinem Volk sein. Ich habe auch den Eindruck Netanjahu hat die Geiseln aufgegeben. Gleiches denke ich über Ukraine. Und die armen Soldaten. Für was? Und ich weiß nicht, wieviel Geiseln leben wirklich noch? Sie werden doch auch immer schwächer. Grausam. Das wünsche ich niemandem! Liebe Grüße
Manu
Nicht belegte Vermutungen, aber Meinungsmache wie Vorort in Israel. Lesen Sie eigentlich keine Infos auf allisrael, israelheute, heplev, haolam???
Iran hat die Vernichtung Israels geschworen. Wie ein Deal mit Vernichtern aussehen soll erschließt sich mir noch nicht. Ich dachte, man verhandelt nicht mit Terroristen. Jetzt sind statt 5 wieder 8 lebende und 8 tote Geiseln im Gespräch für viele, viele Verbrecher und bis zu 70 Tagen Waffenruhe. Und danach? Die letzten werden niemals herausgegeben. Ich gebe zu, die Drohgebärden von Trump hatten anfangs Eindruck auf mich gemacht. Erst wollte er den Krieg an einem Tag beenden, jetzt sagt er, es sei ein langer Prozess.
Aber eines ist klar, Kriege beendet man immer nur mit Kompromissen und nicht in der Schlacht.
Netanjahu sollte sich nicht auf Trump als seinen Freund verlassen.
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.
Trump macht was er will und was ihm Vorteile bringt, ob mit Putin, Erdogan oder Netanjahu ist ihm egal
Das ist mir auch gerade durch den Kopf gegangen. Vor vielen Jahren schrieb Ephraim Kishon „wen der Himmel prüfen will, den macht er zum Verbündeten der USA“. Das gilt derzeit nicht nur für Israel.
@Renate Jackl
Da mögen Sie Recht haben. Er meint ja, er kann zwischen Nethanjahu und Erdogan vermitteln. In einer Rede sagte er, er mag Erdogan sehr und bezeichnete ihn als klug. Und er forderte Nethanjahu auf, vernünftig zu bleiben. Hoffentlich rutscht Trump auf seiner Schleimspur nicht aus.
Renate, auf wen sollte sich Netanjahu dann bitte verlassen, wenn er Flugzeugträger und Schiffe benötigt , wenn ein Abwehrsystem gebraucht wird, Geld oder Waffen ? Von Deutschland wurde er belogen und betrogen, monatelang hingehalten, am Ende nicht geliefert. Bitte zählen Sie mir die unterstützenden Länder auf , denn ich kenne Keines ! Trump wurde von Deutschland verlästert und es wurde massiv in den USA Wahlkampf eingegriffen. Ohne Erfolg ! Jetzt bekommt Deutschland logischerweise die Rechnung präsentiert, und das wird wehtun. Trump ist nicht so edel, dass er das verzeiht, zumindest im Augenblick nicht. Vielleicht ändert er seine Haltung wieder. Doch die Welt hält den Atem an. Es müssen auch Dinge ausgehalten werden und nicht alles ist schlecht. Wer ein wenig bibelprophetiekundig ist, der weiss , dass es keine Zufälle gibt, dass Gott alle irdischen Planungen überwacht, erlaubt oder verhindert . Seit Jahrzehnten haben viele Länder Zölle auf US-Waren erhoben, während USA deutlich niedrigere Zollerhebungen hatte. Trump will dieses Ungleichgewicht korrigieren. Trump meint, ein kaputtes System im Alleingang reparieren zu können. Das geht natürlich nicht. Jesaja 23 beschreibt ein Bündnis der Nationen, das als Markt bezeichnet wird und ein grosses Durcheinander schafft, Weh und Ach ! Aber niemand kann das verhindern !
Das Problem wird bestehen bleiben solange die Mullahs an der Macht sind. Und trauen kann man ihnen nicht. Selbst wenn sie irgendetwas zustimmen, bleibt die Hudna im Raum.
Den geäußerten Satz von Trump sollte die ganze Welt lesen: „Gaza hätte von Israel nie weggegeben werden dürfen. Ich weiß nicht, warum sie es getan haben.“ Ich höre nur immer „Israel du Besatzer.“ (Land für Frieden funktioniert bei den Arabern nicht – ich glaube Hamas bedeutet Gewalt!)
Michael , Trump redet viel, aber das ist ein weiser Satz von ihm, völlig korrekt, abgeleitet von einer Aussage der Bibel, und , das muss man klar sagen : Es kränkt Gott, wenn so mit seinem Land umgegangen wird und Feinde darin leben. Es ist verboten, dass Andere dieses Land nutzen. Jetzt müssen halt die Folgen getragen werden.
Netanjahu scheint so diffamiert zu sein, daß kaum jemand mehr „ein gutes Haar“ an ihm lassen kann.
Ich bin tief überzeugt (ich kenne ihn natürlich nicht persönlich), daß er zu sehr vielem bereit war und ist, um Geiseln frei zu bekommen… aber, er ist als PM auch für alle anderen im Land verantwortlich und kann sie nicht den unerfüllbaren Bedingungen der Hamas, um die Zerstörung Israels weiter zu betreiben, ausliefern…
Ich bin sicher, daß viele, viele, wenn nicht alle im jüdischen Volk zu vielem bereit wären, um die Geiseln zu befreien… dennoch ist dies aufgrund des unglaublichen Tunnelsystems fast unmöglich.
Das weiß auch die Hamas, und sie wollen KEINEN ernsthaften Deal.
Letztlich geht es meines Erachtens vor allem darum, um das Volk weiter zu spalten und Netanjahu für ALLES scheinbare Mißlingen, statt den eigentlichen Verursacher, die Hamas verantwortlich zu machen.
PM Netanjahu trägt eine sehr schwere Bürde, wie viele Verantwortliche, dennoch wird er unfassbar verleumdet und tut trotzdem ALLES in seiner Macht stehende für die Geiseln und das Volk.
Das glaubt doch wohl nicht ernsthaft, daß diese schwere Bürde nur dem eigenen Machterhalt oder sonstigen Quatsch dienen soll.
Gibt es hier ernsthaft irgend jemanden, der auch nur eine Minute mit ihm tauschen möchte?
Ihm, der von allen Seiten bedrängt und bedroht wird?
Ich kann mir in der momentanen Situation keinen geeigneteren, mutigeren PM vorstellen…
Danke Ana für Ihren Kommentar. Kann nur zustimmen.
Danke. Seit vielen Jahren versuche ich heraus zu bekommen, was „schlimmes“ an PM Netanjahu sein soll…. bisher habe ich nie irgendetwas gefunden, daß man ihm tatsächlich anlasten kann.
Langsam aber sicher wächst ihn mir die Überzeugung, daß es einzig um Diffamierung geht, und leider auch um die Vernichtung Israels.
ER scheint wie ein Fels in der Brandung zu sein… und tut mir von Herzen leid, was ihm und seiner Familie alles zugemutet wird.
Der HERR segne und behüte ihn,
ER lasse sein Angesicht leuchten über ihn, und sei ihm gnädig und schenke ihm sein SHALOM.
Und er ist der umbeteteste Minsterpräsident, den Israel je hatte. Nur Begin hatte noch hohe Werte.
Netanjahu hat sich in den vergangenen 1,5 Jahren „gemausert“ . Man sagte ihm zwar schon immer Bibelkenntnis nach, aber er wurde inzwischen zu einem wirklichen Sohn Zions. Dass das nicht jedem gefällt ist klar. Bibel und Leben wird auch in Israel nicht von allen zusammen gebracht und viele wollen einfach nur so sein wie der Rest der Welt. Aber das entspricht nicht Gottes Plan für diese Nation. Er erwartet etwas anders von seinem Volk. Ich bin dankbar, dass Netanjahu offenbar den Weg eingeschlagen hat, der in der Bibel vorgezeichnet ist. Und da hat er offenbar eine Aufgabe und die erfüllt er. Dass das Hass mit sich bringt, darf uns nicht wundern, auch Tausende Jahre vorher hat man die Propheten verfolgt, die Gottes Weg verkündigten. Und Netanjahu verkündigt nicht, aber offensichtlich fragt er Gott, was er tun soll, tun muss und geht den Weg. Und dass Gott diesen segnet, sieht man daran, was in den letzten Monaten alles geschah. Doron Schneider sagte vor kurzem,wir wollten nicht nach Syrien, aber Gott hat uns das Gebiet in dem wir momentan sind,regelrecht vor die Füße geworfen.
Das gleiche im Libanon. Ja,Gott arbeitet vor Ort. Und Netanjahu lässt sich als Werkzeug gebrauchen.
Die Umkehr nach der unseligen Götzenverehrung auf dem Nova-Festival ist dringend nötig, für das ganze Volk. Die Anfänge sieht man und das ist gut so. Der Iran zog sich aus dem Jemen zurück,ließ seine Handlanger im Stich und nun steht er vielleicht auch vor dem Aus. Ich wende das Geschick, sagt Gott…
Ana + Christin, ich trage diesen Mann auch auf meinem betenden Herzen. Vor Wochen habe ich Herrn Netanjahu einen Brief geschrieben. Keinen Wutbrief– ja einen Mutbrief !!! Ein paar geistliche Stärkungen, Zusagen für Gebet, dass er NIEMALS aufgeben soll……. Ich hätte nicht gedacht , dass dieser vielbeschäftigte Mann mir antwortet. 😅 Er hat es getan, bzw. seinem Büro hat er etwas diktiert. Er hat den Brief gelesen. Er ist ein gläubiger, betender Mann. Gott wird ihn aufrichten, wie es auch immer mit ihm weiter geht. Er sucht Vergebung. Das zählt. Gott sieht sein Herz. Er ist extrem dankbar für die Gebete der Evangelikalen in Deutschland. Machen wir weiter so ! Auch Du Ella ! Danke ! Mein Mann brachte den Brief an den Frühstückstisch und sagte : Gratulation– Dein israelischer Freund hat sich gemeldet ! 🤣