JERUSALEM (inn) – Sabotage, Schlamperei – oder ein Wunder? Wassertropfen aus einem Stein an der Westmauer in der Jerusalemer Altstadt beschäftigen die israelische Öffentlichkeit. Seit mehr als mehr als 100 Stunden regnet es vereinzelt Wassertropfen – „Heult die Klagemauer?“ fragen Israels Journalisten. Die Tropfen kommen aus einem mittleren Stein auf der „Männerseite“ nahe der Ansperrung zum Frauenbereich.
Während die ersten bereits an ein Wunder glauben, vermutet Israels Altertumsbehörde ziemlich weltliche Gründe. Wenn es weiter tropft, will sie den moslemischen Wakf kontaktieren, der die über der Mauer liegenden islamischen Liegenschaften verwaltet. Vielleicht leckt ein neu verlegtes Wasserrohr, vermuten Experten.
Seit 22 Monaten ist der Har Habayit (Tempelberg) für Nichtmoslems gesperrt. Es ist die längste Sperre seit der Wiedervereinigung Jerusalems 1967. Mit dem Ausbruch der Intifada endete auch die archäologische Überwachung des Gebietes, über das Israel nach wie vor die gesetzliche Kontrolle hat, diese jedoch nur eingeschränkt ausübt.