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Treffen mit israelischem Unterhändler: Hamas fordert Boykott

AMMAN (inn) - Die Hamas hat das für den heutigen Dienstag in Jordanien geplante israelisch-palästinensische Gespräch kritisiert. Ein Sprecher forderte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) am Montag auf, Friedensgespräche mit Israel zu boykottieren. Diese hätten auch in der Vergangenheit keinen Erfolg gebracht.

In einer Pressemitteilung ließ der Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri verlauten: "Diese Treffen sind eine Wiederholung einer Fährte, die in den vergangenen Jahren gescheitert ist." Die bislang letzten direkten Verhandlungen waren im September 2010 abgebrochen worden, weil die PA von Israel eine Verlängerung des zehnmonatigen Siedlungsbaustopps im Westjordanland und eine Ausweitung auf Ostjerusalem forderte. Dies verweigerten die Israelis jedoch.

Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat gab unterdessen zu verstehen, dass er nur unter bestimmten Bedingungen an einen Erfolg seines Gesprächs mit dem israelischen Gesandten Jitzhak Molcho in Amman glaube. Dieses werde lediglich Frucht tragen, wenn Israel einwillige, den Siedlungsbau im Westjordanland und in Ostjerusalem zu stoppen, sagte er laut der Tageszeitung "Ha´aretz" vor Journalisten. Zudem müsse Israel die Linien von 1967 – die Waffenstillstandslinien von 1949 – als Grundlage für eine zukünftige Grenze akzeptieren.

PFLP bezeichnet Treffen als "schweren Fehler"

Die "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) kritisierte das geplante Gespräch ebenfalls. "Treffen mit dem Besatzungsstaat abzuhalten, nachdem der palästinensisch-israelische Konflikt an die UN-Einrichtungen weitergeleitet worden ist, ist ein schwerer politischer Fehler, der die Besatzung ermutigen wird, mit seiner Aggressivität gegen die Palästinenser und ihren Besitz voranzugehen", heißt es in einer Mitteilung der marxistischen Gruppe vom Montag. Die Entscheidung für die Teilnahme werde auf die PA zurückfallen.

"Ferner werden arabische, islamische und internationale Kräfte ermutigt werden, ihre politischen, rechtlichen und moralischen Verantwortlichkeiten zu vermeiden", so die PFLP nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an". Die einzigen Nutznießer würden die israelischen Besatzer und das Nahostquartett sein, das aus der UNO, der EU, den USA und Russland besteht und das Treffen angesetzt hat.

Der PLO-Führer Wasl Abu Jossef hatte am Sonntag betont: "Dies ist keine Wiederaufnahme von Verhandlungen."

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