Traumazentrum für Überlebende des Massakers eröffnet

BANGKOK (inn) – Eine gemeinnützige israelische Organisation hat in Thailand ein Traumazentrum für Überlebende der Terroranschläge der Hamas eröffnet, die Israel verlassen möchten. Dies berichtet die Nachrichtenseite „Algemeiner“.

Freunde eines Opfers des Massakers am 7. Oktober, David Newman, gründeten die Organisation mit dem Namen „Let’s Do Something“ (Lasst uns etwas tun). Gemeinsam wollten sie dabei helfen, Ausrüstung und humanitäre Hilfe für die Betroffenen der Terroranschläge zu sammeln. Bislang investierte die Organisation umgerechnet rund 360.000 Euro in militärische und humanitäre Hilfsmittel und stellte diese bereit.

Die neueste Initiative von „Let’s Do Something“ ist ein Traumazentrum namens „David’s Circle“ (Davids Kreis) für Menschen, die seit den Erlebnissen vom 7. Oktober unter psychischen Problemen wie einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) leiden. Es entstand in Zusammenarbeit mit der israelischen Traumaspezialistin und Therapeutin Jael Schoschani-Rom und dem Sozialarbeiter Segev Ben-Schalom. Als Standort wählten sie die thailändische Insel Ko Pha Ngan.

Neueste Initiative in Thailand

Thailand ist ein beliebtes Reiseziel israelischer Touristen. Statistiken zufolge sind seit dem 7. Oktober mehr als 100.000 Israelis dorthin ausgereist. Das Traumazentrum soll diese Menschen auffangen.

„Nach dem 7. Oktober habe ich mich der Arbeit mit Nova-Überlebenden verschrieben“, sagte Schoschani-Rom mit Bezug auf das Musikfestival in Re‘im. „Es wurde deutlich, dass sich für viele, darunter auch für Überlebende aus den südlichen Gemeinden und Soldaten, immer noch jeden Tag wie der 7. Oktober 2023 anfühlt. In Israel kann man der Erinnerung an diesen Tag nicht entkommen. Viele Menschen müssen ausreisen, sei es nach Indien, Europa oder Thailand. Doch ihr Trauma folgt ihnen und sie sind einem großen Risiko schwerer psychischer Krisen ausgesetzt.“ Deshalb sei „David’s Circle“ gegründet worden.

„Israel ist ein kleines Land, in dem fast jeder jemanden kennt, der von den Ereignissen des 7. Oktober betroffen war, egal ob er bei Nova war, von dem Angriff betroffen war, mit Geiselfamilien in Verbindung stand, in Gaza kämpfte oder einen geliebten Menschen verloren hat“, erklärte Baruch Apisdorf, der Hauptleiter von „Let’s Do Something“. „Über 17.000 Israelis reisen jeden Monat nach Thailand. Viele von ihnen tragen die Last schwerer Traumata und sind mit einer psychischen Krise konfrontiert. ‚David’s Circle‘ ist hier, um den Frieden und die Unterstützung zu bieten, die sie dringend brauchen.“

Zu „Let’s Do Something“ zählen acht Gründer. Sie alle waren enge Freunde von Newman. Heute leiten sie die Organisation hauptamtlich.

Ziel der neuen Initiative sei es, zukünftig etwa 150 Menschen pro Monat im neuen Traumazentrum zu betreuen, sagte David Gani, Mitgründer von „Let’s Do Something“. Ein erstes Treffen veranstaltete „David’s Circle“ am 18. September; für den 7. Oktober ist eine zweite Zusammenkunft angesetzt. (vbr)