Der am Sonntag in einer Berliner Kirchenruine gefundene Tote ist ein 22-jähriger Israeli. Die israelische Botschaft bekräftigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung, ohne weitere Details zu nennen. Die Vertretung wolle zunächst die Angehörigen in Israel informieren, meldete die Deutsche Presse-Agentur.
Die Polizei hatte am Mittwochmorgen zunächst nur bestätigt, dass ein israelischer Reisepass in der Jogginghose des Toten steckte. Die Identifzierung des Toten sei schwierig gewesen, da dessen Gesicht durch Verletzungen entstellt sei.
Zwei Passanten hatten die Leiche eines Mannes am Ostersonntag gegen 6.20 Uhr auf dem Gelände der früheren Franziskaner-Klosterkirche unweit des Alexanderplatzes entdeckt. Der Leichnam wies massive Verletzungen auf. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei sucht nach Zeugen, die Hinweise zu der Tat geben können.
Nach Angaben der „Berliner Zeitung“ behauptete die Polizei zunächst, bei dem Toten seien keine Papiere gefunden worden. Warum die Polizei die Öffentlichkeit nicht über den israelischen Pass informierte, konnte ein Sprecher am Mittwoch nicht erklären.
Der Berliner Rabbi Jehuda Teichtel vom nahe des Tatorts gelegenen Chabad-Zentrum sagte gegenüber dem israelischen Nachrichtenportal „Walla“, er sei dem vermutlichen Opfer begegnet. Ein Mann sei am Pessach-Abend gekommen und habe behauptet, er habe keine Unterkunft. „Wir boten ihm Essen an und sorgten für eine Schlafmöglichkeit.“ Noch am gleichen Abend sei er allerdings gegangen, ohne das Angebot in Anspruch zu nehmen. (df)