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Tod von vier weiteren Geiseln bestätigt

Israel ereilt die traurige Gewissheit: Vier weitere Geiseln sind nach geheimdienstlichen Erkenntnissen nicht mehr am Leben. Die Nachricht verschärft den Fokus auf den neuen Vorschlag eines Geiseldeals.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Die israelische Armee hat am Montag den Tod von vier weiteren Geiseln bestätigt. Anhand neuer geheimdienstlicher Erkenntnisse sei nun klar, dass die vier Männer vor einigen Monaten im Großraum Chan Junis getötet wurden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Ihre Leichen befänden sich noch in den Händen der Terror-Organisation Hamas.

Bei den Geiseln handelt es sich um Joram Metzger (80), Amiram Kuper (84), Chaim Peri (79) und Nadav Popplewell (51). Die genauen Umstände sind laut Hagari noch nicht geklärt. Er sprach von „schwierigen Fragen“. Womöglich schließt er nicht aus, dass die Geiseln bei israelischen Angriffen umkamen. „Wir ziehen alle Möglichkeiten in Betracht und veröffentlichen die Ergebnisse so früh wie möglich.“

Spontane Proteste

Metzger, Kuper und Peri wurden aus dem Kibbuz Nir Os entführt, Popplewell aus dem Kibbuz Nirim. Die Frauen von Kuper und Metzger kamen im Oktober aus der Geiselhaft frei, ebenso Popplewells Mutter. Im Dezember veröffentlichte die Hamas ein Propaganda-Video mit Kuper, Metzger und Peri.

Da Popplewell auch die britische Staatsbürgerschaft innehat, äußerte sich Außenminister David Cameron (Konservative) zur Todesnachricht: Diese erfülle ihn mit großer Trauer, schrieb er auf X. Er forderte die Terror-Organisation Hamas auf, den neuen, am Freitag von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Vorschlag für einen Geiseldeal anzunehmen.

Infolge der Armee-Nachricht versammelten sich einige hundert Protestler spontan vor dem Armee-Hauptquartier in Tel Aviv. Sie blockierten die Ajalon-Schnellstraße und entzündeten dort ein Feuer. Auch in anderen Städten wie Jerusalem, Haifa oder Ra’anana gingen die Menschen auf die Straße und forderten einen Geiseldeal.

Netanjahu: Wiedergabe des Vorschlags ungenau

Über die genauen Bestimmungen des neuen Vorschlags herrscht indes Unklarheit. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu (Likud) sagte am Montag, die Darstellung von US-Präsident Biden (Demokraten) sei ungenau gewesen. Israel werde sich nicht auf einen dauerhaften Waffenstillstand einlassen, bevor alle Kriegsziele erreicht seien.

Zu den Kriegszielen gehört die Entmachtung der Hamas. Nach dem Willen der israelischen Regierung darf diese nicht mehr im Gazastreifen regieren und in der Lage sein, Israel zu bedrohen. Der von Biden präsentierte Vorschlag geht nicht darauf ein, wer in Zukunft im Gazastreifen regiert; die Rede ist lediglich von einem „größeren Wiederaufbau-Plan“.

Biden drängt auf Annahme des Deals

Das Weiße Haus beharrte darauf, dass die von Biden verbreitete Version stimme. Der US-Präsident habe sich an die Öffentlichkeit gewandt, um die Hamas unter Druck zu setzen, sagte unterdessen Sprecher John Kirby. Außerdem habe Biden der Welt klarmachen wollen, wie sehr Israel an einem Deal gelegen sei.

Am Montag empfing Biden den Emir von Katar, Tamim Bin Hamad al-Thani. Der US-Präsident sagte, er habe Al-Thani „gedrängt“, alle Maßnahmen zu ergreifen, dass die Hamas den Deal akzeptiert. „Die Vereinigten Staaten werden zusammen mit Ägypten und Katar sicherstellen, dass die Vereinbarung vollständig umgesetzt wird.“ (df)

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11 Responses

  1. Vier weitere Geisel tot. Ein neuer Vorschlag eines Geiseldeals nötig? Nein. Jede Verhandlung mit Terroristen ist reine Zeitvergeudung.

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    1. Gilad Schalit war ein großer Fehler von Bibi, Sinwar säße ansonsten noch immer hinter Gittern. Mit der Freisetzung von tausenden Terroristen würde dieser Fehler wiederholt werden, wenn der Deal angenommen wird. Helmut Schmidt hatte Recht, man verhandelt nicht mit Terroristen.

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  2. Das ist furchtbar, es macht mich unendlich traurig. Was ist, wenn am Ende keine lebende Geisel mehr übrig bleibt? 4 tote Geiseln wurden bestätigt, bei ca.40 nimmt man an, dass auch sie inzwischen verstorben sind. Und der neue Deal wird nicht zustande kommen. Weder Nethanjahu noch die Hamas geben ihre Ziele auf. Der eine möchte die Hamas vernichten, die anderen wollen Israel vernichten. Das Problem ist, dass Hamas Unterstützung von Libanon, Syrien, Iran und Irak bekommt, dazu die Huthis vom Jemen. 40 Raketen gingen gestern auf Nordisrael nieder. 100000 Menschen sind in Israel aus ihren Häusern vertrieben. Davon hört man un den Nachrichten nichts. Wird Israel diesen Mehrfrontenkrieg gewinnen können?
    Ich fühle mich total hilflos, ich kann nur noch Gott bitten, für Gerechtigkeit zu sorgen und Israel zu bewahren.

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    1. @ Ella Darüber wird schon berichtet in den Medien. Aber während Millionen an Hilfsgeldern nach Gaza fliessen, wird Israel eher allein gelassen. Stattdessen Handelsboykotte, Hass und Hetze im Netz, auf unseren Strassen, das ist echt beschämend.

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  3. In Sozialen Medien wird es gefeiert.
    Verrohte Welt.
    Kein Wort von UNO, EU über tote Geiseln.

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  4. Borell, EU Vorsitzender für Aussenpolitik, bekam jetzt von jüdischen Organistionen den Vorwurf den Antisemitismus weiter zu schüren.
    Dies wurde auch mal Zeit. Denn dieser spanische Sozialist hetzt schon länger massiv gegen Israel und misst mit moralischem Doppelstandard. Demnächst sind EU Wahlen. Hoffe einige wachen dann mal auf. Denn diese Linkspopulisten sind keinen Deut besser als die Rechtspopulisten.

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  5. Wie sollen Verhandlungen möglich sein, wenn die sogenannten Palästinenser Israel auslöschen wollen. Diese Muslime halten die ganze Welt zum Narren! Kaum ein Politiker erkennt die Gefahr für die Welt, die von Diesen ausgehen.

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  6. Es ist eine traurige Nachricht. Und die israelfeindliche Welt nimmt am Leid der ermordeten Geiseln keinen Anteil.
    Es bleibt nur eine Möglichkeit, nämlich mit der Kraft Gottes gegen HAMAS, HISBOLLAH etc. zu kämpfen.
    Auch ich glaube NICHT an einen Geiseldeal, und leider sind wohl schon viele weitere Geiseln gestorben.

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  7. Sind eure Verwandten unter den Geiseln? Von Anfang zu sagen, dass Leben der Geiseln zählt nicht ist auch zynisch. Wer nicht an einen Deal glaubt, gibt dem keine Chance. Diese ständige Eskalation nervt und für einige ist es auch ein Problem, wenn nur 15.000 Palästinenser gestorben sind? Dieser Vorwurf der mangelnden Verhältnismäßigkeit schwebt im Raum und beschert Israel reichlich Probleme. Wieso will das hier keiner sehen? Es ist Schade, dass Gaza nicht unterirdisch erobert und dabei alle Tunnel zerstört wurden das wäre ein Erreichen eines der großen Kriegsziele. Was nützt es, wenn Gaza oberiridisch zerstört ist mit potentiell vielen zivilen Opfern und die Tunnel intakt blieben? Ich wünsche Israel eine bessere Strategie in jeder Hinsicht und ALLEN, die den Frieden lieben vor Ort Wunder der Bewahrung! * Der Name „Jerusalem“ selbst bedeutet „Stadt des Friedens“, „Friedensstadt“, „Besitz des Friedens“ „Burg des Friedens“ oder auch „Wohnung des Friedens“. *AM ISRAEL CHAI *SHALOM

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  8. Dank an Adonai und die tapferen Soldaten der IDF! Heute wurden vier Geiseln befreit. Sie sind in einem guten gesundheitlichen Zustand, wurde gesagt. Nach der langen Zeit ein Wunder. Ob es wirklich so ist, wird das Krankenhaus bestätigen, in das sie gebracht wurden. Weiter beten, dass noch mehr befreit werden!

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