"Man muss sich klar machen, dass der Hungerstreik keine Party ist, und wir könnten vom Tod mancher überrascht werden", sagte Chalil al-Haja, ein Hamas-Vertreter, am Freitag laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot" in Gaza-Stadt. "Wenn das passiert, muss man beides erwarten, das Erwartete und das Unerwartete."
Hoffen auf Unterstützung von Erdogan
Der Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije, sagte laut "Yediot Aharonot", er habe kürzlich einen Brief der palästinensischen Gefangenen an den türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan gesandt. Das Schriftstück stamme von den Anführern der Häftlinge. Sie bäten um die Hilfe der Türkei, um Druck auf Israel auszuüben.
Hintergrund der Geschichte: Am 17. April sind palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen in den Hungerstreik getreten. Die Inhaftierten fordern laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA unter anderem, dass die Einzelhaft beendet wird, Weiterbildung und Familienbesuche gestattet werden und die medizinischen Bedingungen verbessert werden. Zunächst war von 1.200 Streikenden die Rede, mittlerweile von über 1.500. "Ma´an" berichtete sogar von über 2.000 streikenden Palästinensern.
Am 17. April hatte Israel den früheren Sprecher des Islamischen Dschihad, Chader Adnan freigelassen. Er war nach seiner Festnahme in einen lebensbedrohlichen Hungerstreik getreten. Diesen hatte er erst beendet, nachdem Israel seiner Entlassung zugestimmt hatte. Adnan gilt nun als Vorbild für Tausende palästinensische Häftlinge (Israelnetz berichtete).