Neben Netanjahu stehen Politiker wie US-Präsident Barack Obama, Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der beliebten jährlichen Liste der amerikanischen Zeitschrift „Time“. Das teilte das Magazin am Donnerstagabend in New York mit. Die Liste ist nicht durchnummeriert, aber in unterschiedliche Kategorien unterteilt.
Die Personen, die für „Time“ zu den einflussreichsten der Welt zählen, werden im Heft selbst durch kurze Porträts von Weggefährten vorgestellt. Über Netanjahu schreibt der frühere israelische Premierminister Ehud Barak, und das durchaus kritisch. „Mutige Handlungen sind gefragt, nicht nur Worte“, schreibt Barak im Bezug auf Netanjahus Iran-Strategie. Die Politik des israelischen Regierungschefs müsse härter ausfallen, und wenn nötig auch einen Angriff auf den Iran bedeuten, schreibt der Politiker, der von 1999 bis 2001 selbst das Amt des israelischen Premiers innehatte.
Er habe Netanjahu als jungen Soldaten kennengelernt, mutig, zielgerichtet und effizient, erinnert sich Barak. Über die Jahre sei Netanjahu jedoch pessimistisch, passiv und ängstlich geworden – wenn auch nicht feige. „Netanjahu scheint jegliche Initiative zu vermeiden.“ Der Premierminister müsse die beschädigten Beziehungen zu US-Präsident Obama reparieren und im Hinterzimmer der Diplomatie harte Arbeit leisten.
Weitere Politiker aus dem Nahen Osten auf der Liste sind der iranische Außenminister Mohammed Sarif und der irakische Premier Haider al-Abadi, dazu der saudische König Salman Bin Abdulasis-Saud. (mb)