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Theater in Tel Aviv und Heidelberg kooperieren

TEL AVIV / HEIDELBERG (inn) - Das zweitgrößte Theater Israels, das Teatron Beit Lessin (Tel Aviv), und das Theater der Stadt Heidelberg haben eine auf zwei Jahre angelegte Kooperation begonnen. Die Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts "Familienbande" soll sich neben der künstlerischen Arbeit auch auf die personelle Ebene erstrecken.

Insgesamt sechs Theaterstücke, die das Alltagsleben in Deutschland und Israel sowie das Schicksal der beiden Völker zum Thema haben, werden gemeinsam produziert. Anfang 2010 sollen die ersten Stücke in Tel Aviv und Heidelberg aufgeführt werden. „Diese Kooperation ist das richtige Zeichen für die Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland“, erklärte der Heidelberger Kulturdezernent Joachim Gerner, der sich besonders über die Teilnahme der Jugendlichen an dem Projekt freute.

Im Fokus der gemeinsamen Projekte steht das Thema „Familie“. Sechs deutsch-israelische Teams aus Schauspielern, Regisseuren, Autoren und Dramaturgen entwickeln dazu dokumentarische Uraufführungen. In einem der Stücke geht es um Identität und Familie, ein weiteres Stück handelt von Außenseitern inmitten der israelischen Integrationsgesellschaft. Junge israelische Künstler gestalten den Bühnenraum, jugendliche Videofilmer aus beiden Städten begleiten Inszenierungen und Begegnungen und verarbeiten ihre Eindrücke zu einem Dokumentarfilm.

Lange Tradition von Austauschbeziehungen

Das Theater Heidelberg blickt auf eine lange Tradition bestehender Austauschbeziehungen mit Israel zurück. In der Stadt hat auch die einzige deutsche Hochschule für Jüdische Studien ihren Sitz. Die Intendantin Zipi Pines freute sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit: „Es gibt viele Ebenen in den Beziehungen zwischen beiden Ländern, die wir gemeinsam aufrecht erhalten wollen. Ich bin gespannt auf die Früchte der Zusammenarbeit.“

Das 1980 gegründete Theater in Tel Aviv führt hauptsächlich Werke der israelischen Dramatik auf. Im September jeden Jahres wird dort das Festival „Open Stage“ für zeitgenössische israelische Stücke veranstaltet. Heidelberg richtet jeweils im Mai den renommierten „Stückemarkt“ aus, ein Förderfestival für junge deutschsprachige Dramatik. In der Sparte „Schauspiel“ ist das Haus in Heidelberg auf Ur- und Erstaufführungen ausgerichtet. Auf dem „Stückemarkt“ 2010 wird Israel das Gastland sein. Bei „Open Stage“ 2010 gibt es vier Produktionen in hebräischer und deutscher Sprache zu sehen.

Initiiert und gefördert wird das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes. Das Theater in Heidelberg erhält die Maximalförderung in Höhe von 150.000 Euro. Mittlerweile hat auch eine Delegation aus Heidelberg das Theater in Tel Aviv besucht. Den Kooperationsvertrag hatten die Intendantin Zipi Pines und Peter Spuhler sowie der Chefdramaturg Avishai Milstein (Tel Aviv) und Schauspieldirektor Jan Linders (Heidelberg) bereits im Mai unterzeichnet.

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