Sofort nach dem Anschlag auf Mughnija machte die Hisbollah Israel für dessen Tod verantwortlich. Der jüdische Staat wies jegliche Verbindung zu dem Vorfall zurück. Allerdings berichtete die Londoner „Sunday Times“ unter Berufung auf „informierte israelische Quellen“, der Auslandsgeheimdienst Mossad habe das Attentat verübt.
In der Warnung vom Mittwoch nannte die Anti-Terror-Abteilung im Büro des israelischen Premierministers kein spezielles Land. Sie gelte für Israelis in der ganzen Welt. Die Bedrohung sei „hoch“ und „konkret“, hieß es laut der Zeitung „Ha´aretz“. Geheimdienstberichte legten nahe, dass die Hisbollah Entführungen plane.
Situationen vermeiden, die Entführungen ermöglichen
Israelis im Ausland wurden aufgefordert, sich nicht an abgelegenen Orten aufzuhalten, vor allem nicht nach Einbruch der Dunkelheit. An geschäftlichen Sitzungen oder Freizeitaktivitäten sollten sie nur in Begleitung vertrauenswürdiger Gefährten teilnehmen. Zudem seien regelmäßige und vorhersagbare Abläufe zu vermeiden. Israelis sollten sich vor „ungewöhnlichen Vorfällen“ in Acht nehmen, unerwartete und verlockende Geschäftsangebote ablehnen und weder verdächtige noch unbekannte Gäste in ihre Hotelzimmer einlassen.
Bereits am Dienstag hatte Premier Ehud Olmert angekündigt, auf die bisherige Zurückhaltung auf libanesischem Boden zu verzichten, falls das Land „ein Hisbollah-Staat werden“ sollte. Die Einheitsregierung im Libanon hat der Miliz das Recht zugestanden, alle Mittel anzuwenden, „um von Israel besetztes Gebiet zu befreien“. In der neuen Regierung ist die Hisbollah stark repräsentiert.
In den vergangenen Monaten hatten jüdische und israelische Einrichtungen im Ausland ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, um für einen etwaigen Angriff gewappnet zu sein. Auch Flugzeuge und Schiffe sind davon betroffen. Eine Woche nach Mughnijas Tod drohte der Hisbollah-Führer im Südlibanon, Scheich Nabil Kauk: „Es wird nicht lange dauern, bis die eingebildeten Zionisten feststellen, dass Imad Mughnijas Blut äußerst teuer ist. Es macht Geschichte und bringt einen neuen Sieg mit sich.“