Die Ägypter beherrschten vor rund 5.000 Jahren weite Teile des heutigen Israels. Nun haben Archäologen auch Hinweise auf ihre Präsenz in der Gegend des heutigen Tel Aviver Stadtgebiets entdeckt. Die Funde lassen sich in die Frühbronzezeit I datieren, welche die Jahre zwischen 3500 bis 3000 vor Christus umfasst. Die Ausgrabungsstätte befindet sich in der Nähe der Ma‘ariv-Brücke im Stadtzentrum.
„Wir haben siebzehn Gruben in den Ausgrabungen gefunden, die in der Frühbronzezeit I verwendet wurden, um landwirtschaftliche Produkte zu lagern“, wird Ausgrabungsleiter Diego Barkan in einer Mitteilung der Israelischen Altertumsbehörde zitiert. „Unter den Hunderten Tonscherben, die die örtliche Kultur charakterisieren, wurde eine Anzahl Fragmente großer Keramikschalen gefunden, die in einer ägyptischen Tradition gemacht wurden und der Bierherstellung dienten.“
Nach Barkans Aussage waren die Gefäße mit einer Strohmischung oder anderem organischem Material angefertigt, um sie zu verstärken. „Diese Methode war in der örtlichen Keramikindustrie nicht üblich. Solche Gefäße wurden im ägyptischen Verwaltungsgebäude gefunden, das in Ein Besor ausgegraben wurde.“ Die aktuelle Ausgrabung sei der erste Beweis für eine ägyptische Präsenz im Zentrum von Tel Aviv zu jener Zeit. Ein Besor befindet sich im Negev, westlich von Be‘er Scheva.