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Teddy-Versöhnungspark in Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Dem legendären Bürgermeister Jerusalems, Teddy Kollek, wurde zu Füßen des Jaffators bei der Altstadt von Jerusalem ein Gedenkpark gewidmet. Der aus Wien stammende Kollek (1911-2007) hatte ab 1965 ganze 27 Jahre lang in Jerusalem als Bürgermeister „geherrscht“. Er wurde „größter Bauherr in Jerusalem seit König Herodes“ genannt.
Die Wasserspiele kommen bei Kindern gut an

Kollek, rechtzeitig nach dem „Anschluss“ von Österreich nach Palästina ausgewandert, hatte an der Seite des Staatsgründers David Ben-Gurion nach dem Zweiten Weltkrieg viele Juden aus Europa nach Israel gerettet.
Jerusalem lag nach der Gründung Israels am „Ende der Welt“. Die Stadt war eine geteilte Stadt wie Berlin, mit Mauern zwischen dem jordanischen und dem israelischen Teil. Obgleich die heruntergekommene Stadt „keine Zukunft“ hatte, nahm der Politiker Kollek die Herausforderung an, 1965 ihr Bürgermeister zu werden. So fiel in seine Zeit die Wiedervereinigung der Stadt 1967 infolge des Sechs-Tage-Krieges.
Kollek gründete das Israel-Museum, das nicht nur aufgrund der unter einer weißen Kuppel ausgestellten 2.000 Jahre alten Schriftrollen vom Toten Meer zu Weltruhm aufstieg. Kollek, liebevoll auch „größter Schnorrer aller Zeiten“ genannt, verstand es, in aller Welt von Juden wie Christen Gelder für die von ihm gegründete Jerusalem-Stiftung zu sammeln. Die „Jerusalem Foundation“ finanzierte ein Gesundheitszentrum im Viertel Scheich Dscharrah und eine arabische Bibliothek im Osten der Stadt für die arabischen Bewohner der Stadt und Spielplätze, Kindergärten sowie die „Hand in Hand-Schule“, wo arabische und jüdische Kinder zweisprachig auf Arabisch und Hebräisch unterrichtet werden. Kollek hatte Jerusalem als ein „Mosaik“ bezeichnet, wo die ethnischen wie religiösen Gemeinschaften in Frieden nebeneinander gedeihen sollten.
Kollek wurde vielfach geehrt. Im biblischen Zoo wurde ein Elefant nach ihm benannt. Das Weibchen des Elefantenbullen erhielt den Namen Tamar, so hieß Kolleks Frau. Das neue Fußballstadion Jerusalems heißt „Teddy“. Zu Füßen des Jaffators, an der Nahtstelle zwischen Ost und West, wurde jetzt mit einem Aufwand von 13 Millionen Dollar jüdischer Spendengelder aus den USA ein „Teddy-Park“ geschaffen. Dort sollen sich Juden und Araber begegnen. Das Gelände im ehemaligen Niemandsland zwischen Israel und Jordanien wurde erst einmal ausgegraben. Archäologen fanden neben einer hundert Jahre alten Karawanserei auch Wasserleitungen und Gebäude aus der byzantinischen Zeit.
Darüber wurde eine Fontäne wie im spanischen Barcelona gebaut. Zu arabischer und israelischer Musik steigen rhythmisch Wasserfontänen auf. In dem Park wurden zudem Wunschbrunnen und eine ungewöhnliche Sonnenuhr aufgestellt. Der Rundgang durch den Park endet in einem kleinen Museum mit Devotionalien Kolleks, seinen Büchern über Jerusalem und natürlich einem „Teddybär“, seinem Markenzeichen. In dem abgedunkelten Saal können die Besucher per Hologramm-Techologie einen Film über das Leben und Wirken Kolleks sehen. Bei einer Pressetour erklärte Mark Sofer, der Präsident der Jerusalem-Stiftung, dass der Park Kolleks Vision eines Zusammenlebens aller Bürger Jerusalems verwirklichen solle.

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