Am israelischen Unabhängigkeitstag erinnern Araber in Israel an die rund 700.000 Araber, die nach der Gründung des jüdischen Staates am 14. Mai 1948 flohen oder vertrieben wurden. Sie fordern ein Rückkehrrecht für alle Nachkommen derjenigen, die infolge des Unabhängigkeitskrieges aus Zwang oder freiwillig ihre Häuser verlassen haben.
Der sogenannte „Marsch der Rückkehr“ wird seit 14 Jahren jedes Mal in einer anderen Ortschaft veranstaltet. In diesem Jahr fand die Demonstration nahe des Kibbutz‘ Lavi statt, der auf den Ruinen des einst arabischen Dorfes Lubja erbaut wurde. Bis 1948 lebten dort etwa 2.700 Araber. Israelische Einheiten hatten das Dorf im Unabhängigkeitskrieg erobert. Die „Karawanserei Lavi“ wird schon im Jerusalemer Talmud erwähnt.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman kritisierte die Proteste der israelischen Araber. Er sagte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“: „Ich schlage denjenigen, die palästinensische Flaggen schwenken, vor, direkt nach Ramallah zu marschieren und dort zu bleiben.“
Der arabische Knessetabgeordnete Mohammed Barakei betonte: „Es wird keinen Frieden, keine Stabilität und keine Versöhnung geben, ohne das Rückkehrrecht für Flüchtlinge.“
Palästinenser gedenken der „Nakba“ am 15. Mai.
Vor und während der Gründung des jüdischen Staates 1948 wurden zudem rund 900.000 Juden aus arabischen Staaten vertrieben oder flohen. International sind bislang nur die palästinensischen Flüchtlinge anerkannt.