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Tagebuch des israelischen Astronauten überstand Explosion

AUSTIN (inn) – Teile der handschriftlichen Aufzeichnungen des ersten israelischen Astronauten Ilan Ramon, haben die Explosion des Raumschiffes „Columbia“ vor zwei Jahren überstanden. Nun ist es einem Experten-Team gelungen, den Text wieder sichtbar zu machen.

Zwei Monate nach dem Absturz des Space Shuttles am 16. Januar 2003 hatte ein indianischer Fährtenleser einen Papierstapel auf einem Feld im US-Bundesstaat Texas gefunden. Es handelte sich um die privaten Aufzeichnungen des israelischen Astronauten.

Wie die „Herald Sun“ im Bundesstaat North Carolina berichtet, hat das Papier die Explosion, den Absturz aus einer Höhe von 60 Kilometern sowie zwei Monate Sonne und Regen ausgehalten.

Sharon Brown, eine forensische Expertin von der israelischen Polizei, hat anderthalb Jahre lang modernste Technik eingesetzt, um den Text lesbar zu machen. Die Wissenschaftlerin verwendete Computer und Infrarot-Licht und setzten die Papierstücke wie Puzzle zusammen. Da das Notizbuch Eigentum von Ramons Witwe Rona ist, habe sie versucht, die Buchstaben zusammenzusetzen, ohne sie zu lesen, erzählt sie. „Als sei es ein Puzzle in einer Sprache, die ich nicht kenne. Doch sehr bald merkte ich, dass ich genau das Gegenteil von dem tat.“ Rona Ramon hatte die israelische Polizei darum gebeten, herauszufinden, was ihr Mann aufgeschrieben hatte.

Sie wolle keine privaten Notizen des Astronauten bekannt geben, erklärte die Wissenschaftlerin. 18 Seiten handgeschriebene Aufzeichnungen in hebräischer Sprache konnte sie entziffern. Vier Blätter gehören zu Ramons persönlichem Tagebuch über die ersten sechs Tage der 16-tägigen Mission. „Wir wissen nicht, ob er einfach aufhörte zu schreiben, oder ob ihm das Papier ausging, oder ob die anderen Seiten zerstört wurden“, erklärte Brown.

Sechs weitere Seiten enthielten technische und acht Seiten persönliche Notizen, die er vor dem Start aufgeschrieben hatte. Ramon hatte sich etwa Themen notiert, über die er in Interviews aus dem Weltall sprechen wollte.

Unter den Aufzeichnungen war auch eine sorgfältige Kopie des Schabbat-Kiddusch, der Segnung des Weines, die beim Schabbat gesprochen wird.

Bei der Explosion waren neben Ramon sechs amerikanische Astronauten ums Leben gekommen. Obwohl Ramon nicht streng gläubig war, hatte er koschere Speisen dabei. Als die „Columbia“ über Jerusalem flog, betete er das „Schma Israel“. An einer Tür des Raumschiffs befestigte er eine Mesusa mit Versen aus der Hebräischen Bibel. Zu Beginn des Schabbat sprach er die traditionellen Segenssprüche über Wein und Brot. Der Astronaut verstand sich als „einen Boten des Zionismus und des jüdischen Volkes“.

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