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„Symbol für Erneuerung und Wachstum“

Am Halbfeiertag „TU BiSchvat“ pflanzen Juden Bäume. Der Jerusalemer Oberbürgermeister setzt ein Zeichen mit einem Soldaten, der von schweren Verletzungen genesen ist.
Von Israelnetz
TU BiSchvat ist auch als Neujahrsfest der Bäume bekannt. An den Pflanzaktionen beteiligt sich auch der Jüdische Nationalfonds.

JERUSALEM (inn) – Gemeinsam mit einem genesenen Soldaten hat der Jerusalemer Bürgermeister Mosche Lion („Jeruschalajim Achat“) am Dienstag einen Baum gepflanzt. Anlass war das bevorstehende Neujahrsfest der Bäume, TU BiSchvat. Es beginnt am heutigen Mittwochabend.

Der Soldat Harel Saidov war im März beim Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen lebensgefährlich verwundet worden. Bei dem Einsatz fielen drei Armeeangehörige, 15 weitere erlitten Verletzungen. Sein Kamerad Elia Hillel rettete Saidov unter Beschuss und brachte ihn gerade rechtzeitig vor dem Abflug zum Hubschrauber – nachdem er festgestellt hatte, dass der Verwundete noch atmete.

Retter starb bei Anschlag

Der Retter wurde im Mai bei einem Terroranschlag in Samaria ermordet. Ein palästinensischer Autofahrer hatte eine Gruppe Soldaten gerammt. Zwei Israelis starben bei dem Attentat.

Den Baum pflanzten der Bürgermeister und der Gerettete im Stadtteil Emek HaJovel. Dort begann vor mehr als zwei Jahrzehnten eine Renaturierung, schreibt die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“.

Lion sagte, Hillel habe gezeigt, was Heldentum, Entschlossenheit und Hoffnung sei. „Das gemeinsame Pflanzen des Baumes mit Harel ist ein Symbol für Erneuerung und Wachstum, genau wie der wundersame Weg, auf dem er seine schwere Verletzung überwunden hat.“ Und nicht nur das: „Vor zwei Wochen hat er auch die Erwählte seines Herzens, Idan, zur Frau genommen“, merkte der Bürgermeister auf Facebook an.

Halbfeiertag mit religiöser und nationaler Bedeutung

„TU BiSchvat“ ist in Israel von religiöser und auch nationaler Bedeutung. Das „Neujahrsfest der Bäume“ leistet einen großen Beitrag zur Aufforstung. Denn jeder sollte an desem Halbfeiertag möglichst einen Baum pflanzen.

Der Name bezieht sich auf das jüdische Datum: Im hebräischen Alphabet hat jeder Buchstabe gleichzeitig einen Zahlenwert. „Tet“ entspricht der 9 und „Waw“ der 6. Gemeinsam stehen die beiden Buchstaben für 15. Ihre Kombination wird als „TU“ ausgesprochen. Deshalb ist „TU BiSchvat“ der 15. Tag des Monats Schvat.

Israelische Schüler erhalten in dieser Zeit nicht nur die Halbjahreszeugnisse. Sie unternehmen auch Exkursionen, um die Pflanzenwelt ihres Landes kennenzulernen. Bereits im ersten Jahrhundert vor der Zeitrechnung legte die Schule von Rabbi Hillel dem Älteren fest, dass der 15. Schvat als „Neujahr der Bäume“ gelten soll.

Konkret ging es darum, ab wann die Früchte bei der Abgabe des Zehnten zum neuen Jahr gezählt werden. Der Jerusalemer Talmud merkt im Traktat „Rosch HaSchana“ (81b) an: „Bis hierher leben die Bäume vom Wasser des vergangenen Jahres, von hier an leben sie vom Wasser des kommenden Jahres.“

Keine Erwähnung in der Bibel

„TU BiSchvat“ wird in der Bibel noch nicht erwähnt. Doch ein Gebot, auf das der Festtag Bezug nimmt, findet sich etwa in 3. Mose 19,23: „Wenn ihr in das Land kommt, sollt ihr allerlei Bäume pflanzen!“

Zudem vergleicht die Bibel Menschen mitunter mit Bäumen. So heißt es in Psalm 1,3 über den Gerechten: „Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“

An „TU BiSchvat“ hat auch die Knesset Geburtstag. Ebenso wurden an dem jüdischen Datum die Grundsteine der Hebräischen Universität Jerusalem und der Universität Haifa gelegt.

Umweltschutz fördern

Schon früher war der 15. Schvat bekannt als ein Tag, an dem ein Jude sich nicht niederwirft und nicht fastet. Im 17. Jahrhundert kam in der Diaspora der Brauch auf, wie beim Passahfest einen Seder zu feiern. Dabei essen Juden verschiedene Früchte und trinken vier Gläser Wein. Dies soll die Verbindung zum Land Israel betonen. Diasporagemeinden sammeln zudem Geld, um Bäume in Israel pflanzen zu können.

Gott gebietet den Menschen in der biblischen Schöpfungsgeschichte, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Israel zumindest ist bei allem technischen Fortschritt ein Land, das heute mehr Bäume vorzuweisen hat als vor 100 Jahren. (eh)

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4 Antworten

  1. Jeder Jude sollte einen Baum pflanzen… . Seit 1908 bis heute hat Israel 240 Millionen Bäume gepflanzt, 150 aufgezogenen Baumsorten. Sollen wir Italiener uns da eine Scheibe abschneiden? Ja.

    6
    1. Meine lieben, ich finde das die deutschen eine ganz große Scheibe davon abschneiden sollen mit ihrer Ideologie, es wird viel gesprochen in falsche Dinge investiert aber nichts getan.
      Einen schönen Fest euch allen

      2
    2. Alle können sich eine Scheibe abschneiden. Wüstes Land fruchtbar zu machen, ist sehr beeindruckend. Der Technologie wegen, aber auch aus Gründen der Weltanschauung.

      0
  2. Happy tu BiSchvat🌿.OT: Im Kloster Kamp Bornhofen ist jedes Jahr eine besondere Ausstellung. Jahr des Honigs, bibl. Geschichten, Jahr des Kakao und Jahr des Olivenbaum. Als Jude besuche ich diese wundervollen Ausstellungen in der Pilgerhalle auch, wobei dort ein sehr netter Pater ist. Drei Olivenpflänzchen kaufte ich ca. 10 cm hoch. Mittlerweile 1m hoch und eine Pflanze trägt kleine Oliven. Vielleicht freut euch das. Wir ehren…. Shalom

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