Die Untersuchung des offiziellen Haushaltsbuches der israelischen Regierung wurde am Dienstag im Rahmen einer Konferenz veröffentlicht, welche von Talab Al-Sana, einem Mitglied des Finanzausschusses der Knesset, ausgerichtet wurde. Dies berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz". Demnach sollen für die Entwicklung bestimmte Fördermittel im laufenden Jahr um 6,25 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr betrug das Wachstum noch 5 Prozent. Die Hälfte des Budgets wurde allerdings von vorangegangenen Jahren übernommen, so die Studie.
Über die nächsten vier Jahre plant die israelische Regierung, insgesamt umgerechnet rund 800 Millionen Euro arabischen Gemeinden zukommen zu lassen. Davon sollen rund 160 Millionen Euro in 13 große Bevölkerungszentren, etwa 240 Millionen Euro in Entwicklungen im Negev, 136 Millionen Euro in drusische Gemeinden und 72 Millionen Euro in beduinische Kommunen im Norden fließen. Ungefähr 200 Millionen Euro sollen arabischen Regierungsbehörden bewilligt werden.
Laut "Ha´aretz" belege die Studie für Abu Ria und die weiteren beteiligten Wirtschaftsforscher eine Diskriminierung der in Israel wohnhaften Araber durch die Ministerien für Tourismus, Landwirtschaft sowie für die Entwicklung im Negev und Galiläa. Nur ein kleiner Teil des für 2012 beschlossenen Budgets von umgerechnet rund 71 Millionen Euro sei für arabische Regionen bestimmt, der dort hauptsächlich in den Hotelbau fließe.
Prozentual gesehen sei auch nur ein minimaler Anteil der anderen genannten Ministerien Dörfern der "Minderheiten" gewidmet. Ein Sprecher des Ministeriums für Landwirtschaft betonte, dass immerhin 3,4 Millionen Euro des 24 Millionen Euro umfassenden Haushalts für 2012, welcher für die Entwicklung der öffentlichen Tourismusinfrastruktur bestimmt sei, in arabische Gemeinden investiert werde. "Dieses Jahr wird das Ministerium dem Ziel der Regierung, zehn Prozent Minderheitenbeteiligung, nachkommen", so der Sprecher. Auch ein Sprecher des Ministeriums für Entwicklung im Negev und in Galiläa stützte sich auf Projektzahlen und hob hervor, dass das Ministerium im laufenden Jahr 17 Millionen Euro in den arabischen Sektor investiere.