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Studie: In Israel beten mehr Männer als Frauen

NEW YORK / JERUSALEM – Israel ist das einzige Land weltweit, in dem Männer mehr beten als Frauen. Das besagt eine am Dienstag in New York veröffentlichte Studie des „Pew Research Centers“.
Streng gläubige Juden an der Klagemauer
„Die weltweite Geschlechter-Kluft beim Thema Religion“ – diesen Titel trägt eine neue Studie des „Pew Research Centers“ . Die am Dienstag veröffentlichte Studie, die der Online-Zeitung „Times of Israel“ vorliegt, ist eine so genannte Metastudie: Sie hat über 2.500 Umfragen zusammengetragen und analysiert. Diese haben in den vergangenen Jahren in 192 Ländern stattgefunden. Bei der Auswertung zeigte sich der Staat Israel als Ausnahme. Im Vergleich zum Rest der Welt sei Israel das einzige Land, in dem mehr Männer als Frauen beten. Weltweit beten laut der Studie Frauen täglich um 8 Prozentpunkte eher als Männer. Das gilt zumindest für die 84 Länder, in denen die Studie auf Umfrage-Daten zurückgreifen konnte. Aufgeschlüsselt bedeutet das: In 43 Ländern gaben Frauen häufiger als Männer an, täglich zu beten. In den übrigen 40 Ländern sei die Frequenz des Betens zwischen den Geschlechtern ungefähr gleich. Aus dem Rahmen falle nur das Land Israel, wo die Männer den eigenen Aussagen nach häufiger zu Gott sprechen.

Gemeinsamkeit mit Mosambik

Israel gilt auch als Sonderfall, wenn es um die Frage geht, für wie wichtig die Menschen Religion in ihrem Leben erachten. Der Studie zufolge sagen Frauen in 36 der 84 Länder häufiger als Männer, dass ihnen Religion im Alltag wichtig sei. In 46 Ländern sei dieser Aspekt zwischen den Geschlechtern ausgeglichen. Nur in den beiden Staaten Israel und Mosambik sagten mehr Männer als Frauen, dass bei ihnen die Religion eine entscheidende Rolle spiele. Im Ausnahmefall Israel sind den Umfragen zufolge auch deutlich mehr Männer im Gottesdienst anzutreffen. Um 19 Prozentpunkte liege die Wahrscheinlichkeit eines Besuchs bei Männern höher. Im Vergleich dazu lässt sich der Unterschied bei amerikanischen Juden zwischen den Geschlechtern auf nur 3 Prozentpunkte beziffern. In den USA sagen demnach häufiger jüdische Frauen als Männer, dass ihnen Religion wichtig sei – der Anteil ist um 8 Prozentpunkte höher. Israel bietet wieder den umgekehrten Fall: Dort sei es um 9 Prozentpunkte wahrscheinlicher, dass Männer Religion als wichtigen Lebensinhalt ansähen.

Weltweit beten Frauen mehr als Männer

Ein weiteres Ergebnis der Metastudie besagt, dass Frauen weltweit generell religiöser als Männer seien. Demnach fühlen sich 83,4 Prozent der Frauen einer Religionsgemeinschaft zugehörig. Bei den Männer sind das „nur“ 79,9 Prozent. In christlichen Ländern gingen wöchentlich auch mehr Frauen als Männer in den Gottesdienst. Für islamische Staaten oder Israel gelte das Gegenteil. Das männliche Übergewicht in Gottesdiensten der islamischen oder jüdisch-orthodoxen Gesellschaften erklärt die Studie mit religiösen Vorschriften und Prägungen. Unter Christen liege die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen regelmäßig an einem Gottesdienst teilnehmen, um 7 Prozentpunkte höher als bei den Männern. Um 10 Prozentpunkte sei es im Geschlechter-Vergleich wahrscheinlicher, dass Frauen täglich beten, um 3 Prozentpunkte, dass sie an Engel glauben. Im Islam ist es laut der Studie der umgekehrte Fall: Um 28 Prozentpunkte ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Männer im Vergleich zu Frauen eines Gottesdienst heimsuchen. Aber beim täglichen Gebet lägen die muslimischen Frauen um 2 Prozentpunkte vorne. (mm)

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