Laut der Studie des Israelischen Nationalrates für Kinder sind Minderjährige außerdem immer häufiger von Gewalt betroffen. Zwischen den Jahren 2005 und 2008 stieg die Zahl der gewalttätigen Verbrechen gegen Kinder von 26 auf 212 an. Hierbei seien Mord, Mordversuche und Totschlag eingeschlossen. Ein 50-prozentiger Anstieg wurde in den vergangenen Jahren außerdem bei der Beteiligung von Minderjährigen an Verbrechen festgestellt. 2008 wurden hier 2.000 Fälle registriert.
Ende April dieses Jahres lebten 145.855 Kinder ohne Staatsbürgerschaft und somit ohne Bürgerrechte in Israel. Das waren 17 Prozent mehr als im Jahr 2001. Rund 74 Prozent dieser Kinder sind palästinensische Einwohner Ostjerusalems, die nicht als israelische Bürger betrachtet werden. Die restlichen Kinder gehören zu legalen Fremdarbeitern und Flüchtlingen oder sind Kinder aus Mischehen von israelischen Arabern und Palästinensern. Laut dem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ ist die tatsächliche Zahl der rechtlosen Kinder jedoch höher, da die illegalen Arbeiter im Land nicht berücksichtigt wurden.
Zulauf an religiösen Schulen
Gemäß der Studie stieg die Zahl der Kinder, die religiöse oder orthodoxe Schulen besuchen, in den vergangenen drei Jahrzehnten um das Fünffache. Sie wuchs von 5,7 Prozent auf 27,4 Prozent an. Die Anmeldungen in öffentlichen staatlichen Schulen gingen hingegen von 74,2 Prozent auf 53,8 Prozent zurück.
Seit 1970 hat sich die Zahl der Kinder in Israel verdreifacht. Im Jahr 2008 machte sie 33 Prozent der Gesamtbevölkerung aus – das waren 2.453.140 Kinder. 24 Prozent der israelischen Kinder sind Muslime.
Die meisten Kinder wurden im vergangenen Jahr in Jerusalem geboren. Hier kamen 20.875 Babys zur Welt. Das waren drei Mal so viele wie in Tel Aviv.
Laut dem Bericht meldeten sich 2008 nur 75,3 Prozent der jungen Männer zum Wehrdienst. 1992 lag diese Zahl noch bei 83,7 Prozent. Bei den Frauen waren es im Vorjahr 58,5 Prozent, 1992 hatten sich 67,4 Prozent bei der Armee gemeldet.