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Streit um Geschichtsbuch

JERUSALEM (inn) - Das israelische Bildungsministerium und die Schüler einer Oberstufenklasse in Südisrael streiten über die Zulassung eines Geschichtsbuches im Unterricht. Das Buch mit dem Titel "Die gegenseitige Geschichtsschreibung kennenlernen" stellt sowohl die israelische als auch die palästinensischer Sicht dar. Sein Gebrauch wurde vom Ministerium untersagt, während die Schüler gerne mehr über die palästinensische Meinung erfahren würden.

Seine Entscheidung begründet des Bildungsministerium laut der Zeitung „Ha´aretz“ mit formalen Regeln: Weil das Buch nicht ausdrücklich für den Schulgebrauch zugelassen sei, dürfe es nicht verwendet werden. Auf den Inhalt nimmt das Ministerium keinen Bezug.

Dennoch wollen die Schüler nach einem Bericht von „Ha´aretz“ das Lehrbuch nachdrücklich für den Unterricht nutzen. Sie hegen den Verdacht, das Ministerium wolle kein Buch im Geschichtsunterricht zulassen, das die palästinensische Geschichtsschreibung darlegt. Ein Schüler vermutet: „Offenbar glaubt das Bildungsministerium, dass wir den Palästinensern Recht geben würden, sobald wir deren Geschichtserzählung lernen.“ Sie haben den Eindruck, das Ministerium unterschätze ihre Intelligenz. Doch die Schüler wollen nicht mehr als „kleine Kinder“ angesehen werden, die leicht zu manipulieren seien. Ihr Interesse gilt der Position der Palästinenser, um darüber besser urteilen zu können. Der bisherige Gebrauch des Buches im Unterricht habe den Zionismus der Schüler sogar noch verstärkt.

Ein israelischer und ein palästinensischer Professor haben gemeinsam mit Geschichtslehrern beider Seiten an dem Werk gearbeitet. Im Palästinensergebiet ist die Zulassung des Buches an zwei Schulen in Jericho ebenfalls gescheitert. Zwar hatte die Palästinensische Autonomiebehörde die Verwendung des Buches erlaubt, aber aufgrund von Druck sah sich die Palästinenserregierung gedrängt, den Versuch abzubrechen. Von wem der Druck ausgeübt wurde, führt „Ha´aretz“ nicht näher aus.

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