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Streit um Gebet an der Klagemauer

JERUSALEM (inn) – Die Gruppe jüdischer Aktivistinnen „Frauen an der Klagemauer“ (WOW) hat am Donnerstag zu einem Gottesdienst an der Mauer eingeladen. Außerdem rief sie Frauen dazu auf, den jüdischen Gebetsmantel zu tragen sowie laut zu beten. In der jüdischen Tradition ist das von jeher Männern vorbehalten. Etwa 150 Frauen kamen der Einladung nach, fünf von ihnen wurden verhaftet.
Liberale Jüdinnen fordern, dass auch sie an der Klagemauer den jüdischen Gebetsschal tragen dürfen.

Die Aktivistinnen hatten für ihren Aufruf den Beginn des jüdischen Monats Ijar gewählt. Der Monatsanfang hat im Judentum eine besondere Bedeutung und wird mit besonderen Gebeten eingeleitet. Die Gruppe WOW setzt sich seit langem für eine gleichberechtigte Ausübung ihrer Religion von Männern und Frauen an der Klagemauer ein (Israelnetz berichtete). In den vergangenen Monaten inhaftierte die Polizei mehrere Dutzend Frauen wegen des Verstoßes gegen die an der Westmauer des früheren Tempels gültigen Regeln. Mit dem Tragen der Gebetsschals sowie dem Verrichten lauter Gebete verletzen die Frauen die Empfindungen der orthodoxen Juden, bei denen eine strikte Geschlechtertrennung üblich ist.
Die „Jewish Agency“ plant unterdessen die Einrichtung eines dritten Teils an der Klagemauer für nichtorthodoxe Juden, an dem Frauen und Männer gemeinsam beten dürfen. Der Reformrabbiner Gilad Kariv sagte aber im Zuge der Verhaftungen über den Vorsitzenden der Organisation Nathan Scharanski: „Wenn das so weitergeht, gibt es keine Grundlage für einen Kompromiss. Das muss er wissen.“ Dies meldet die Tageszeitung „Ha’aretz“. Das Blatt berichtet weiterhin von Frauen, die gegen die Forderungen von WOW demonstrieren.
Ein Gesetz aus dem Jahr 2003 hatte verfügt, dass es Frauen untersagt ist, am Hauptareal an der Klagemauer zu beten. Sie haben einen abgegrenzten Bereich, an dem sie still beten dürfen.

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