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„Streiks bedrohen palästinensische Wiedervereinigung“

GAZA (inn) - Der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Robert Serry, hat sich besorgt über die anhaltenden Streiks der Lehrer und des medizinischen Personals im Gazastreifen geäußert. Ein Ende der Proteste ist nicht in Sicht: Während die Hamas die Bevölkerung zu einem Streik gegen die Streikenden aufruft, kündigte die Fatah eine Verlängerung der Proteste an.

Die Streiks würden die Kluft zwischen den beiden Gruppen vertiefen und die Chancen einer palästinensischen Wiedervereinigung verschlechtern, sagte Serry am Dienstag auf einer Gewerkschaftssitzung von Pro-Fatah-Arbeitnehmern. „Diese Aktionen und der andauernde Streik bedrohen die Versorgung im Gesundheits- und Bildungswesen für die Menschen in Gaza, die ohnehin bereits einer erheblichen Notlage gegenüberstehen“, so Serry.

Seit vergangenem Samstag streiken etwa 85 Prozent der Angestellten aus dem Bildungswesen und mehr als 70 Prozent der Angestellten aus dem medizinischen Bereich. Zuvor hatte die Hamas-Regierung Dutzende Mitarbeiter aus diesen Zweigen entlassen. Laut der Fatah sei den Angestellten die Arbeitserlaubnis aufgrund ihrer Gesinnung entzogen worden. Die Hamas weist die Vorwürfe jedoch zurück und gibt „technische und administrative“ Gründe dafür an.

Die Fatah hatte am Dienstag angekündigt, die für vier Tage angesetzten Streiks um eine Woche zu verlängern. Die radikal-islamische Hamas forderte daraufhin die Bevölkerung auf, vor den Häusern der Ärzte durch Sitzblockaden zu demonstrieren. „Dieser Sitzstreik wird sich über den gesamten Gazastreifen ausweiten und so lange andauern, bis die Ärzte ihren Streik beenden“, gab die Gruppe bekannt.

Unterdessen berichtet der Vorsitzende der „Palästinensischen Gewerkschaft für Zivilbeamte“, Bassam Zakarnah, von Festnahmen durch die Hamas. Die Gruppe habe mehrere Ärzte, Schwestern und Pfleger verhaftet und geschlagen. Sie sollten gezwungen werden, den Streik zu beenden, sagte Zakarnah gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“.

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