Tarek Lubani, palästinensisch-kanadischer Arzt aus London in Ontario, will mit dem gedruckten Stethoskop die Versorgungsengpässe im medizinischen Sektor des Gazastreifens vermindern, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Die Erfindung des Stethoskops aus dem Drucker soll eine von vielen weiteren Neuerungen sein. Nach seiner Einschätzung wird das Produkt bereits für 2,50 Dollar herzustellen sein. „Ich hoffe, dass ich ein großes Problem in einen großen Gewinn für Gaza wandeln kann“, zitiert die Onlinezeitung den Mediziner. Er wolle den Gazastreifen mit ausreichend medizinischem Material abdecken können und damit eine Lücke schließen, die die Einfuhrblockade Israels verursacht habe. Die benötigten Utensilien für die Herstellung wolle er vollständig aus den palästinensischen Gebieten beziehen, meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Mediziner wolle unabhängig sein von der Politik Israels, oder von anderen Gebergemeinschaften, heißt es weiter.
Krankenhäuser im Gazastreifen hätten einen großen Mangel an medizinischem Equipment, seit die Hamas das Küstengebiet 2007 übernahm, sagt Lubani. Zudem böten die Einfuhrbeschränkungen Israels und Ägyptens ein weiteres Hindernis einer adäquaten Pflege der Hilfesuchenden. Es fehle an grundsätzlichen Materialien, alltäglichen Verbrauchsgegenständen, aber auch an Infusionsbeuteln, so der Arzt weiter. Die drei Kriege mit Israel, sowie „die bittere, politische Kluft zwischen den palästinensischen Fraktionen“ hätten die Krise verschärft.