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Steinsiegel aus der Zeit des Ersten Tempels ausgegraben

Wieder einmal haben Archäologen in Israel eine besondere Entdeckung gemacht. Der neueste Fund deutet auf eine frühe Verbreitung der Schreibfähigkeit der Menschen.
Von Israelnetz
Steinsiegel

JERUSALEM (inn) – Bei Ausgrabungen in Jerusalem haben Archäologen ein seltenes Siegel aus schwarzem Stein entdeckt. Der Fundort befindet sich in der Nähe der Südmauer des Tempelbergs. Die Experten der Israelischen Altertumsbehörde schätzen das Alter des Siegels auf etwa 2.700 Jahre. Zu dieser Zeit stand in Jerusalem der Erste Tempel. Auf dem Artefakt befindet sich eine geflügelte Figur und die althebräische Inschrift „LeJehoʼeser ben Hoschʼajahu“.

Die Archäologen vermuten, dass das Siegel Hoschʼajahu gehörte, der vermutlich eine hohe Position in der Verwaltung im Königreich von Juda innehatte. Das Siegel habe er möglicherweise als eine Art Amulett benutzt, aber auch zur Unterzeichnung von rechtlichen Dokumenten. Die Archäologen nehmen weiter an, dass nach dem Tod von Hoschʼajahu dessen Sohn Jeho’eser das Siegel geerbt hat und nachträglich seinen Namen und den seines Vaters darauf gravieren ließ. Damit habe er die angeblichen Effekte des Siegels auf sich übertragen wollen.

Schreibfähigkeiten der Menschen weit verbreitet

Nach Aussagen der Archäologen handelt es sich um „das erste Mal, dass in der israelischen und regionalen Archäologie ein geflügelter Dschinn – eine magische Schutzfigur – gefunden wurde.“ Solche Figuren seien aus der neuassyrischen Kunst des 9. bis 7. Jahrhunderts vor Christus bekannt.

Das Königreich Juda befand sich damals im Einflussbereich des Assyrischen Reiches. Das spiegelt sich auch im kulturellen und künstlerischen Bereich wider. Das Siegel ist ein Ausdruck dessen. Die Figur in Verbindung mit der althebräischen Inschrift lege nahe, dass beide Kulturen Teil der Identität von Jeho’eser waren. Entdeckungen, die solche kulturellen Vermischungen belegen, hätten in der Vergangenheit zugenommen, erklärte die Altertumsbehörde.

Der Fund verrät den Archäologen aber noch mehr. Die im Vergleich zur Figur eher unsaubere Schrift lässt darauf schließen, dass Jeho’eser die Namen selbst eingraviert hat. Das wiederum lege nahe, dass die Schreib- und Lesefähigkeit – mindestens auf einer Grundstufe – weit verbreitet und nicht nur der gesellschaftlichen Elite vorbehalten war. (mas)

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6 Antworten

  1. Ein sehr interessantes Stück. Da hätte man gerne einen Abguss. Mit modernen 3D Scanner-Verfahren wäre das ohne Beschädigung möglich.

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  2. Und wieder ein Beweis für die jüdische Präsenz in Jerusalem. Einer von so vielen. Das wird natürlich nichts an der Geschichtslüge und dem Negationismus der Palästinenser ändern. Von dem geschichtslosen Pöbel, der Ihnen nachläuft, ganz zu schweigen.

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  3. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Erde nach Tausenden von Jahren an die Oberfläche befördert und was diese Funde über die Historie erzählen. Der Name Yeho’ezer kommt auch inder Bibel zur Zeit König Davids vor.

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  4. Wieder ein wertvoller Fund gegen palästinensische Geschichts-Glitterungen.

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  5. @Antonia
    Hat jemand das Gegenteil behauptet? Mann muss schon sehr Ignorant sein, um eine Präsenz von Juden in Jerusalem zu leugnen (seit 3000 Jahren bis heute). Es wäre aber genau so Ignorant zu behaupten, dass es ein Land ohne Leute für Leute ohne Land war. Kommen wir da auf einen Nenner?
    LG

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    1. @Ludovico
      Danke für die Ausführung. Damit sagen Sie, dass die offizielle palästinensische Position ignorant ist. 😉

      Das Gebiet des heutigen Israel (und auch fast alles drumherum) war grob zusammengefasst ein unkultiviertes Land mit arabischem Nomadentum sowie einzelnen kultivierten Gebieten, die mehrheitlich von „Juden“ bewohnt und bearbeitet wurden. Die kultivierten Gebiete waren meines Wissens zum großen Teil Eigentum der Bewohner, das sie während der Osmanen-Zeit erhalten haben. Das restliche Land war besitzlos.

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