Die Errichtung von Grabhäusern, mehrere Stockwerke hoch, in denen die Toten in verschlossenen Schächten über- und nebeneinander gebettet werden, erweist sich als wenig populär beim Publikum. Ebenso haben orthodoxe Rabbiner Bedenken.
Weil jedoch immer weniger Land frei ist, um jedem Toten zwei Quadratmeter für die ewige Ruhe bei einem ebenerdigen Begräbnis zu überlassen, hat sich die orthodoxe „Chevra Kadischa“ (Begräbnisgesellschaft) auf die vor 2.000 Jahren übliche Methode besonnen, Tote in unterirdischen Höhlen zu betten.
In Israel müssen durchschnittlich 35.000 Menschen pro Jahr begraben werden, etwa 3.200 davon allein in Jerusalem. Für sie hat man jetzt probeweise begonnen, zwei 65 Meter lange und etwa sieben Meter hohe Tunnel in den Kalkstein unter dem Begräbnisberg zu treiben. Jeder Tunnel könnte 300 Tote aufnehmen. Ein Rundfunkreporter berichtete, dass die Tunnel mit einer elektrischen Bahn befahrbar sein sollen.
Die neue Begräbnismethode wurde bei einem ersten Kongress für jüdische Begräbnisse vorgestellt, an dem 600 Minister, Rabbiner und fromme Bestatter teilnahmen.
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