Der „Jom Ha´Atzmaut“ stelle für das jüdische Volk ein doppeltes Wunder dar, heißt es in der Erklärung Netanjahus weiter. Der Premier betonte in seiner Stellungnahme das, was er auch als Grußwort zum Unabhängigkeitstag an die jüdischen Gemeinden in der Diaspora geschrieben hatte: „Das erste Wunder ist die Wiederherstellung der jüdischen Souveränität. Ich kenne kein anderes Beispiel in der Geschichte der Nationen, bei dem ein zerstreutes, so gut wie dem Tod überlassenes Volk in der Lage war, sein nationales Leben wieder zu behaupten. Das zweite Wunder ist das, was wir seit der Gründung des jüdischen Staates geleistet haben. Israel ist dabei, eine regionale Wirtschaftsmacht und eine der weltweit führenden Technologiemächte zu werden … Dieses doppelte Wunder ist ein Zeugnis der Lebenskraft des jüdischen Volkes. Es ist ein Zeugnis der tiefen Quellen der Hoffnung, die wir in uns tragen, und der tiefen Verbindung, die wir sowohl zu unserer Vergangenheit als auch zu unserer Zukunft haben. Diese beiden Wunder, die bereits geschehen sind, sind nur der Anfang. Wenn wir zusammenstehen, wenn wir unserem gemeinsamen Schicksal verpflichtet bleiben, gibt es nichts, was wir nicht erreichen können.“
Die Feierlichkeiten zum 62. Geburtstag des Staates hatten am Montagabend mit einer staatlichen Feier auf dem Herzlberg in Jerusalem begonnen. Sie stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen von Theodor Herzl. Am 2. Mai wird der 150. Geburtstag des Begründers des modernen Zionismus gefeiert. Die diesjährige staatliche Zeremonie stand unter dem Motto Herzls: „Wenn Du es willst, ist es kein Traum.“
Am heutigen Dienstagnachmittag findet in Jerusalem der internationale Bibelwettbewerb statt. Daran nimmt auch Netanjahus Sohn Avner teil. Er hatte den nationalen Wettbewerb gewonnen. Am Abend wird in Jerusalem der „Israel-Preis“ in verschiedenen Kategorien vergeben. Es ist die höchste Auszeichnung des jüdischen Staates.
Tausende Israelis müssen im Ausland feiern
Israelis verbringen den Feiertag gern in Nationalparks und grillen dort. Tausende sitzen jedoch aufgrund des Flugverbotes wegen der Vulkanaschewolke im Ausland fest, vor allem in Europa. Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ sind rund 20.000 Israelis betroffen.
Israels erster Premierminister David Ben Gurion hatte am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeitserklärung verlesen. Der Unabhängigkeitstag wird nach dem jüdischen Kalender am 5. Ijar gefeiert. In diesem Jahr haben sich die Feierlichkeiten wegen des Schabbats um einen Tag verschoben. Am Tag zuvor, dem Jom HaSikaron, gedenkt Israel seiner Gefallenen und der Opfer des Terrors.