BARCELONA (inn) – Auf Druck der anti-israelischen Boykott-Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) hat die katalonische Gemeinde Molins de Rei bei Barcelona ein für Dienstag angesetztes Wasserballspiel kurzfristig verhindert. Dabei sollte in der Qualifikation für die Weltliga der Frauen Spanien gegen Israel antreten. Die Stadt stellte den geplanten Spielort wenige Stunden vor Anpfiff nicht mehr zur Verfügung.
Harsche Kritik
Als Reaktion auf die Absage forderte Miri Regev, Ministerin für Kultur und Sport, ihren spanischen Amtskollegen auf, für die Einhaltung der Olympischen Charta sowie für die Sicherheit der israelischen Sportlerinnen zu sorgen. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“.
In einer Stellungnahme, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, stellt der Vorsitzende des Israelischen Olympischen Komitees, Gilad Lustig, die Eignung Spaniens als Ausrichter weiterer Wettkämpfe in Frage: „Ich denke, wenn ein Gastgeberland Athleten eines anderen Landes aufgrund ihrer Ethnie, Religion, Geschlecht oder politischen Einstellung diskriminiert, sollte dieses Land sein Recht verlieren, irgendwelche Sportereignisse auszutragen.“
Spanien zum Handeln gezwungen: Neuer Austragungsort
Nach einer Entschuldigung durch den Vorsitzenden des Spanischen Olympischen Komitees, Alejandro Bravo, bestanden die israelischen Verantwortlichen entgegen des Lösungsvorschlages des Spanischen Wasserballverbandes darauf, dass im neuen Austragungsort nahe Barcelona auch Fans zugelassen werden. Vor allem Mitglieder aus den lokalen jüdischen Gemeinden erschienen zahlreich, um das israelische Nationalteam zu unterstützen. Die 5:13-Niederlage gegen die spanische Weltmeistermannschaft rückte dabei in den Hintergrund.
Von: mas