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Sommerhitze bringt Wasserversorgung Israels in Gefahr

TIBERIAS (inn) – Der Wasserstand des Sees Genezareth, der größten natürlichen Trinkwasserquelle Israels, nimmt rapide ab. Auch der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt so schnell wie noch nie in den vergangenen Jahren. Experten sind besorgt um die israelische Wasserversorgung.
Der See Genezareth ist in den Sommermonaten wieder deutlich gesunken.

Am Montag veröffentlichte die israelische Wasserbehörde einen alarmierenden Bericht: Laut der Zeitung „Times of Israel“ ging innerhalb der Monate Juli und August der Wasserstand des Sees Genezareth um mehr als einen halben Meter zurück. Auch das Tote Meer verlor knapp einen halben Meter. Im Vergleich zu Oktober 2011 sank der Wasserspiegel um 1,41 Meter.
Die israelischen Experten warnen, dass langfristig ein großer Rückgang der natürlichen Wasserbestände und eine Dürreperiode zu erwarten sei. Allein der See Genezareth deckt 30 Prozent des Trinkwasserbedarfs des Landes. Der restliche Anteil wird unter anderem von der Entsalzung des Meeres gewonnen.
Obwohl es im Winter so viel geregnet hat wie lange nicht mehr, bleibt die Entwicklung nach Meinung vieler Experten negativ, heißt es in der israelischen Zeitung. Im vergangenen Winter erreichte der Pegelstand des Sees Genezareth ein Rekordhoch. Das löste besonders unter der Bevölkerung und in der Politik wieder Optimismus aus. Doch die Hydrometeorologen bremsen die Euphorie: Das kurzweilige Rekordhoch bringe keine langfristige Verbesserung mit sich. Im Gegenteil, die negative Entwicklung gehe weiter.
Uri Schamir, ein Experte für Umwelttechnik und Gewässerbewirtschaftung, brachte es Ende März in der „Times of Israel“ auf den Punkt: „Man könnte die Situation mit einem Bankkonto vergleichen. Nur weil wir ein Bonusjahr erhalten haben, heißt das nicht, dass wir sofort den Kredit tilgen können, besonders nicht nach einem Jahr voller Schulden.“
Außerdem bemängeln die Experten fehlendes Verständnis in der Politik. Ihre Stimme werde nicht gehört. Die Politik ruhe sich auf dem kurzweiligen Wasserhoch im Winter aus, anstatt langfristig die Wasserversorgung zu sichern. Für Schamir und andere Experten steht fest: Die Wasserressourcen in Israel werden weiter abnehmen.
Einen ausführlichen Hintergrund über den Wasserbedarf in Israel und den Palästinensergebieten lesen Sie in der Ausgabe 3/2012 des „Israelreport“. Sie können die Zeitschrift kostenlos und unverbindlich bestellen unter der Telefonnummer 06441/915151 oder via E-Mail an info@israelnetz.com oder online unter www.israelnetz.com.

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