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Solidarität mit entführten Israelis

JERUSALEM (inn) – Weltweit nehmen Menschen Anteil am Fall der drei entführten israelischen Jugendlichen. Bei Bethlehem trafen sich am Dienstag Juden und Muslime zum gemeinsamen Gebet, der designierte israelische Staatspräsident Reuven Rivlin besuchte am Montag die Talmud-Schule, zu der zwei der Jungen gehörten. Und auch am Rande der Fußball-WM in Brasilien wurde der Teenager gedacht.
Die Entführten (v l.): Ejal Jifrach (19), Gilad Scha'ar (16) und Naftali Frankel (16). Sogar in Brasilien zeigen die Menschen Solidarität mit den Jungen.

Etwa zwei Dutzend Juden beteten am Dienstag zusammen mit einigen Muslimen für die Rückkehr der drei Talmudschüler, berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Sie trafen sich im Siedlungsblock Gusch Etzion, wo die Jungen am vergangenen Donnerstag zum letzten Mal gesehen worden waren. An der Veranstaltung nahmen bekannte Rabbiner und Persönlichkeiten teil, darunter der dänisch-norwegische Rabbiner und ehemalige stellvertretende Minister für Soziales und Angelegenheiten der Diaspora, Michael Melchior. Auch die Witwe des verstorbenen Rabbiners und Friedensaktivisten Menachem Froman, Hadassah Froman, war dabei. Sie habe Psalmen rezitiert und eine Rede gehalten.
Melchior erklärte, er habe mit islamischen Gelehrten gesprochen, die ihr Bedauern über den Fall der Jugendlichen geäußert hätten. Sie hätten deren umgehende Freilassung gefordert, ohne jegliche Art von Verhandlung. Auch die Palästinenser seien sehr bestürzt über den Vorfall und betrachteten ihn als kriminellen Akt, sagte Melchior.
Scheich Ibrahim al-Hawa aus der arabischen Ortschaft A-Tur am Ölberg sagte: „Es gibt eine Mauer zwischen unseren beiden Völkern. Wir hoffen, diese Mauer niederreißen zu können, indem wir unsere Herzen davon trennen. Wir beten, dass Gott die Jugendlichen so schnell wie möglich zu ihren Müttern zurückbringen möge.“
Der israelische Dichter und Friedensaktivist Elias Cohen sagte, er hoffe, dass dieses gemeinsame Gebet einen Heilungsprozess für die Beziehungen beider Völker in Gang setze. Am vergangenen Sonntag hätten sich jüdische und palästinensische Einwohner der Gegend auf einem Feld getroffen, das sie gemeinsam bewirtschaften als Teil eines kooperativen Projektes. Die Palästinenser hätten ihren jüdischen Freunden gesagt, seit der Nachricht über die Entführung kein Auge mehr schließen zu können, „als seien es unsere eigenen Kinder“, erzählte Cohen der „Times of Israel“. Organisiert wurde das Gebetstreffen vom Tag-Meir-Forum, einer Gruppe zur Bekämpfung jüdisch-nationalistisch motiviertem Vandalismus gegen Araber.

Rivlin besucht Talmudschule der Jungen

Am Montag besuchte der neu gewählte israelische Staatspräsident, Reuven Rivlin, die Talmudschule „Makor Chaim“ in Gusch Etzion. Zwei der Jungen sind dort Schüler. „Ich bin heute nicht nur hier, um die Menschen zu stärken, sondern auch, um selbst gestärkt zu werden. Ihr seid von innerer Stärke, Glaube und Visionen“, sagte er zu den Schülern. Er sei gekommen, um für die Jungen zu beten. „Unsere Herzen sind bei Ejal, Naftali und Gilad und bei dem Mut und der Stärke ihrer Familien“, sagte Rivlin.

Solidarität in Brasilien

Am Dienstag demonstrierten dutzende Juden im brasilianischen Rio de Janeiro, am Rande der Fußballweltmeisterschaft in dem Land, für die Freilassung der Jugendlichen. Es sei eine von mehreren symbolischen Demonstrationen weltweit für die Schüler gewesen, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Rabbi Ami Avigdor, Organisator des Protests in Rio de Janeiro, beklagte das fehlende Medien-Echo in dem Entführungsfall. „Die internationalen Medien schweigen, also haben wir uns entschlossen, eine Aufschrei am Rande der Veranstaltung zu starten, welche die ganze Welt täglich verfolgt“, sagte er.
Nach Angaben von „Yediot Aharonot“ soll am kommenden Dienstag vor dem israelischen Konsulat in New York eine Massendemonstration abgehalten werden, um Solidarität mit Israel zu zeigen.

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