TEHERAN (inn) – Der im Januar 2020 getötete iranische Kommandeur Hassan Soleimani hat sich offenbar mehr als zwei Jahrzehnte lang dafür eingesetzt, sein Land zum wichtigsten Verbündeten der Palästinenser im Kampf gegen Israel zu machen. Das gehe aus einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur „Tasnim“ hervor, über den die israelische Zeitung „Jerusalem Post“ schreibt.
„Tasnim“ sprach für den Bericht mit Chalid Dschabril. Er ist der Sohn des im Juli verstorbenen Ahmed Dschabril von der marxistisch geprägten Terrorgruppe „Volksfront für die Befreiung Palästinas – Generalkommando“ (PFLP-GC). Die drei Männer seien das erste Mal im Jahr 2000 zu einem Treffen zusammengekommen. Laut Chalid Dschabril habe Soleimani „wie ein Palästinenser gesprochen“, die „Befreiung Jerusalems“ sei ihm wichtig gewesen. Er habe auch den Kampf gegen Israel mit Raketen angeregt. Grundsätzlich wollte er laut dem Bericht palästinensische Gruppen mit Waffen so ausrüsten, dass sie etwas der Militärmacht Israels anhaben können.
Eine Strategie sei es gewesen, eng mit allen Gruppen zusammenzuarbeiten, „ungeachtet ihrer politischen und religiösen Richtungen“. Das würde erklären, warum der schiitisch geprägte Iran auch Terrorgruppen wie die sunnitische Hamas fördert, die sich die Auslöschung Israels zum Ziel gesetzt hat. Zu den strategischen Zielen Soleimanis gehörte nach den Worten Chalid Dschabrils auch die „Zweite Intifada“, die im Jahr 2000 begann. Demnach spielte der Iran darin eine unterstützende Rolle. Die langjährige Terrorwelle kostete rund 1.000 Israelis das Leben.
Bedeutender Jahrestag
Die USA töteten Soleimani am 3. Januar 2020 in Bagdad. Im Dezember 2021 sagte der ehemalige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, Tamir Hajman, Israel sei an der Tötung beteiligt gewesen. Zum Jahrestag organisierte der Iran auch dieses Mal Gedenkveranstaltungen.
„Tasnim“ wählte sich das Datum des 3. Januars aus, um eine Seite mit hebräischem Sprachangebot zu starten. Geschäftsführer Madschid Qolizadeh nannte als Grund die „strategische Bedeutung der palästinensischen Sache für den Iran und für Muslime in aller Welt“. Das „zionistische Regime“ betreibe systematische Zensur; daher sei es wichtig, „die ganze Wahrheit über das besetzte Palästina und die zionistischen Verbrechen“ zu schildern. (df)