JERUSALEM (inn) – Der slowenische Präsident Janez Drnovsek hat sich am Montag mit Israels Staatspräsident Mosche Katzav in Jerusalem getroffen. Bei seinem ersten Besuch im Heiligen Land drückte er seine Anteilnahme für die jüdische Bevölkerung und den Staat Israel aus.
Katzav empfing den slowenischen Politiker im Haus des Präsidenten (Beit HaNassi). Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ verwies Drnovsek bei dem Treffen auf die reiche Geschichte Israels und der jüdischen Bevölkerung und auf deren Beitrag für menschliche, religiöse und andere Bereiche.
„Die Juden haben während ihrer Geschichte viel gelitten. Wir alle wissen, wie schwierig dieser Weg war. In Slowenien empfinden wir tief für die Menschen in Israel“, sagte Drnovsek. Slowenien identifiziere sich in vielen Wegen mit Israel. Jedoch äußerte der Präsident vorsichtig, dass die Juden nicht das „Monopol des Leidens“ hätten. Im Zweiten Weltkrieg habe auch die slowenische Bevölkerung gelitten. Viele Menschen seien im Kampf gegen Hitlers Truppen oder in Konzentrationslagern gestorben.
In dem Gespräch bedauerte der slowenische Präsident auch die ständige Gewalt in der Region: „Nach so viel Leid verdienen die Menschen in Israel Frieden und ein normales Leben ohne Angst vor unvermuteten Terror-Angriffen.“ Leider sei die Welt aber „nicht so friedvoll und normal, wie sie sein sollte“.
In Bezug auf die Ziele der radikal-islamischen Hamas äußerte sich Drnovsek zurückhaltend optimistisch. Die Hamas könne als politisch aktive Bewegung einen gemäßigteren Kurs einschlagen. Dem widersprach jedoch der israelische Staatspräsident.
Drnovsek traf sich zudem mit den beiden Oberrabbinern Jona Metzger und Israel Meir Lau. Slowenien pflegt seit 1992 diplomatische Beziehungen mit Israel. Die slowenische jüdische Gemeinschaft zählt etwa 500 Mitglieder, heißt es in der „Jerusalem Post“.