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„Sieg der Hamas nicht mit Worten zu beschreiben“

GAZA (inn) – Nach dem Sieg in dem siebenwöchigen Konflikt mit Israel bereitet sich die Hamas auf den „Endkampf“ vor. Dies hat der frühere Premierminister im Gazastreifen, Ismail Hanije, am Mittwoch auf einer Großkundgebung angekündigt.
Lobt den "unvergleichlichen Sieg" der Hamas: Ismail Hanije (Archivbild)

Hanije lobte bei der Siegesfeier auf einem zentralen Platz in Gaza vor Tausenden Palästinensern die Bevölkerung und die Widerstandstruppen. „Diejenigen, deren Blut vergossen wurde und die Märtyrer waren der Treibstoff dieses Sieges“, zitiert ihn die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Der Widerstand habe sich jahrelang auf den Kampf vorbereitet.
Überschwenglich lobte der Hamas-Führer den militärischen Erfolg gegen Israel: „Es ist nicht möglich, diesen Sieg mit Worten und Reden auszudrücken. Der Sieg ist jenseits der Grenzen von Zeit und Ort.“ In der Geschichte des Konfliktes mit dem Feind habe es bislang keinen vergleichbaren Kampf gegeben.
Die Gruppe bereite sich nun für die „endgültige Schlacht“ zur Befreiung Palästinas vor, ergänzte Hanije. „Der Krieg begann mit Feuer auf Haifa und endete mit Feuer auf Haifa.“ Die Hamas habe es geschafft, die sieben Wochen der israelischen Aggression durchzukämpfen. Die militärische Stärke der palästinensischen Organisation sei noch intakt. Der ehemalige Regierungschef im Gazastreifen hatte die Zeit der Offensive in einem unterirdischen Bunker verbracht.

Abu Ubaid: „Siegesrede erst in Jerusalem“

Der Hamas-Sprecher Abu Ubaid sagte Mittwochnacht auf einer weiteren Kundgebung in Gaza, Verhandlungen seien nicht ausreichend. Der Konflikt habe die Notwendigkeit gezeigt, „die Methoden des nationalen Kampfes völlig zu überarbeiten“. Er fügte hinzu: „Der Widerstand hat das Volk geeint, und das ist unsere große Errungenschaft. Wir werden nicht zu Spaltungen oder Disputen zurückkehren.“
Abu Ubaid betonte, es handele sich bei seinen Worten um keine „Siegesrede“. Denn: „Unsere Verabredung mit der Siegesrede wird im Innenhof der Al-Aksa-Moschee (in Jerusalem) sein. Dies war nur ein unvermeidlicher Schritt auf dem Weg dorthin.“ Die Ansprache hielt er im Viertel Sadschaja, in dem sich die israelischen Bodentruppen während der Operation „Starker Fels“ heftige Kämpfe mit Palästinensern geliefert hatten.

Umfrage: Ägypten, Türkei und Katar als „Unterstützer des Widerstandes“

In einer aktuellen Umfrage unter Palästinensern im Gazastreifen bekundeten unterdessen 88,9 Prozent der Teilnehmer Unterstützung für einen Raketenbeschuss auf Israel. Nur 2,4 Prozent sprachen sich gegen solche Angriffe aus. Dass die Abschreckung des palästinensischen Widerstandes während der Operation „Starker Fels“ zugenommen hat, meinen 75,4 Prozent der Befragten. Zudem halten 12,8 Prozent diesen Effekt für geringer als vorher, und 8,1 Prozent sehen keinen Unterschied.
Mit dem Auftreten des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas während der Offensive sind 54 Prozent der Teilnehmer zufrieden. 38,6 Prozent verneinten diese Frage. Ferner gaben 7,4 Prozent an, sie wüssten es nicht.
Die Haltung von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon gegenüber den Palästinensern im Gazastreifen werten 64,7 Prozent der Befragten negativ und 17,1 Prozent positiv. Weitere 13,5 Prozent empfinden sie als ausgewogen. Dem UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hingegen bescheinigten 71,2 Prozent ein gutes Verhalten während der israelischen Militäroperation. Außerdem fanden es 21,8 Prozent ordentlich. Nur 6,8 Prozent bezeichneten das Auftreten der UNRWA als schlecht.
Eine weitere Frage lautete: „Welches Land hat den palästinensischen Widerstand gegen die jüngste israelische Aggression in Gaza am besten unterstützt?“. Hier erhielt Ägypten mit 32,5 Prozent am meisten Zustimmung, gefolgt von der Türkei mit 25,3 Prozent. Katar nannten 23,5 Prozent der Teilnehmer. Den Iran favorisierten 8,1 Prozent, Jordanien 3,5 Prozent und Saudi-Arabien 2,7 Prozent.
Frankreich und Russland halten je 1,5 Prozent der Befragten für den besten Unterstützer. Deutschland gaben 0,7 Prozent an, das Vereinigte Königreich 0,5 Prozent. Den Abschluss bilden die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA mit jeweils 0,1 Prozent.
Das Palästinensische Zentrum für öffentliche Meinung (PCPO) hatte für die Umfrage persönliche Gespräche in Wohnhäusern an 90 Orten im Gazastreifen geführt. Die Ergebnisse der Studie wurden am Mittwoch veröffentlicht.

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