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Siedler suchen Hymne gegen Rückzug

GUSCH KATIF (inn) – Die Gegner der Räumung jüdischer Siedlungen suchen nach einer eigenen Hymne. Derzeit senden zahlreiche Rückzugsgegner Tonträger mit ihren Vorschlägen an die Jury, die daraus das beste Lied wählen wird.

Die „Rückzugshymne“ soll etwas erreichen und die Menschen in ihrem Protest gegen den Räumungsplan motivieren, sagen die Organisatoren des Projektes „In Liebe singen“. Dutzende von CD’s und Tonbänder mit selbst aufgenommenen Liedern sind bereits eingegangen. Zwei kamen sogar aus dem Ausland, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Die Jury-Mitglieder Ariel Silber, Eti Levy, Rami Danoch und der Liedermacher David Sigman wollen vorerst zehn Titel auswählen und sie als Album herausgeben. Sie sind überrascht von der Vielfältigkeit der Stilrichtungen: von Hip-Hop über Rock und Punk bis hin zu Traditionellem ist so gut wie alles vertreten.

In einem Lied wird der Amateur-Sänger Klughaft von einem Klavier begleitet; er singt: „In eine Kiste wurdest du gesperrt / Alle Gewächshäuser, alle Träume… los, los, du kannst dich nicht bewegen, auch für dich gibt es eine Kiste.“ Der Hip-Hop-Text von Jaron Oz wettert gegen Premierminister Ariel Scharon: „Was geht durch deinen Kopf?… Es spielt keine Rolle, was all die Gojim (Nicht-Juden) denken; diese antisemitischen, heuchlerischen Europäer.“

Es überrascht nicht, dass Kritik an Scharon und seiner Regierung Grundton der eingereichten Lieder ist. Andere Lieder loben die Siedler von Gusch Katif und trauern um ihre geplante Räumung; andere loben die Einheit und Heiligkeit des jüdischen Volkes.

Ausgedacht hat sich das Ganze ein 17-Jähriger aus Pesagot im Westjordanland. Amotz Ajal
bezeichnet sich selbst zwar als „schlechtesten Sänger des Landes“, doch interessiert er sich vor allem für Musik und Politik. Er stellt sich hinter die Rückzugsgegner, die „kultivierte Menschen“ seien, „und nicht bloß Leute, die Kreuzungen blockieren.“

„Es gibt viel politische Musik in Israel“, sagt sein Vater Nachi. „Aber mir ist aufgefallen, dass die politische Linke nicht so viel Angst hat, ihre Meinung zu sagen, wie die Rechte.“

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