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Siedler schreiben Personalausweisnummern auf Unterarm

GUSCH KATIF (inn) – Bewohner des Siedlerverbandes Gusch Katif haben ihre Personalausweisnummern auf ihre Unterarme geschrieben, die sie bei den Polizeikontrollen anstatt ihres Ausweises präsentieren. Der Siedlerrat von Jescha (Judäa, Samaria und Gazastreifen) forderte die Siedler auf, diese Praxis einzustellen und die Gaza-Evakuierung nicht mit dem Holocaust zu vergleichen.

Israelische Sicherheitskräfte lassen seit Mittwoch nur noch Bewohner der Siedlungen nach Gusch Katif einreisen. Die Regierung verhängte diese Sperre aus Furcht, Rückzugsgegner könnten wenige Wochen vor Beginn der Evakuierung in die Siedlungen kommen und dort bleiben.

Eine Frau lehnte es am Mittwoch ab, den Polizisten ihren Ausweis zu zeigen, sondern präsentierte ihnen stattdessen ihren Unterarm, auf dem sie ihre Personalausweisnummer aufgeschrieben hatte. Dies erinnert an die Häftlingsnummern, welche die Insassen von Konzentrationslagern während der Nazi-Herrschaft auf den Unterarm tätowiert bekamen.

Mehrere Siedler taten es ihr daraufhin gleich. Manche sollen auch gelbe Davidsterne getragen haben, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Dies ist unsere Art, dagegen zu demonstrieren, dass wir wie in Ghettos eingesperrt wurden“, sagte eine 20-jährige Bewohnerin der Gusch Katif-Siedlung Neveh Dekalim.

Der Jescha-Siedlerrat hat die Siedler inzwischen dazu aufgerufen, diese Praxis zu beenden, auch wenn gegen die Entscheidung von Premierminister Ariel Scharon, den Gazastreifen für Besucher abzusperren, protestiert werden müsse. „Trotz der Belagerung, die der Premier über die Gaza-Bewohner ausgesprochen hat, rufen wir die Öffentlichkeit dazu auf, sich über ihre persönlichen Gefühle hinwegzusetzen und Vergleiche mit dem Holocaust zu vermeiden“, hieß es in einer Stellungnahme des Siedlerrates.

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