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Siedler erschießen 19-jährigen Palästinenser

Auf eine verbale Auseinandersetzung zwischen Israelis und Palästinensern folgen Angriffe mit Steinen. Siedler eröffnen das Feuer. Ein Palästinenser wird tödlich getroffen.
Von Israelnetz

BURQA (inn) – Israelische Siedler haben Freitagnacht im Westjordanland einen 19-jährigen Palästinenser erschossen. Sieben Verdächtige wurden festgenommen, wie die israelische Polizei am Samstagmorgen mitteilte. Zwei von ihnen sollen direkt an der Tötung des Palästinensers beteiligt gewesen sein.

Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA hatten Siedler vom Außenposten Os Zion das Dorf Burqa bei Ramallah angegriffen. Die palästinensischen Bewohner hätten darauf reagiert.

Aus der israelischen Armee hieß es unter Berufung auf Augenzeugen, Siedler hätten Schafe gehütet. Palästinenser hätten sie von ihrem Land entfernen wollen. Dabei sei es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen.

Infolgedessen hätten sich Palästinenser und Israelis gegenseitig mit Steinen beworfen. Palästinenser hätten auch Feuerwerkskörper eingesetzt, teilte das Militär weiter mit. Israelische Zivilisten hätten dann auf die Palästinenser geschossen. Demnach wurde Qusai Dschamal Matan tödlich am Genick getroffen. Vier weitere Palästinenser erlitten Verletzungen. Ein palästinensisches Auto wurde in Brand gesteckt. Der 19-Jährige wurde am Samstag beigesetzt.

Hauptverdächtiger beriet Abgeordnete der „Jüdischen Stärke“

Der Israeli, der das Feuer eröffnet haben soll, liegt mit Kopfverletzungen im Krankenhaus. Diese hatte er sich durch einen Steinwurf zugezogen, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Der zweite Hauptverdächtige war Berater einer Abgeordneten der Regierungspartei „Jüdische Stärke“, Limor Son-Har Melech. Beide leben im Außenposten Migron.

Israelische Sicherheitskräfte waren während der gewaltsamen Auseinandersetzung nicht vor Ort. Die Armee erklärte das Gebiet am Samstag zur militärischen Sperrzone, um weitere Ausschreitungen zu verhindern. Sie stationierte dort Soldaten.

Das Büro des palästinensischen Premierministers Mohammed Schtaje (Fatah) ließ verlauten, die Täter „dürfen der Strafe nicht entgehen“. Auch die „Palästinensische Befreiungsorganisation“ (PLO) meldete sich zu Wort. Der Generalsekretär des Exekutivkomitees, Hussein al-Scheich (Fatah), forderte, die Partei „Jüdische Stärke“ müsse auf die Terrorliste gesetzt werden. Deren Vorsitzender ist Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir.

Die Vereinten Nationen merkten am Freitag an, die Siedlergewalt nehme zu. Im ersten Halbjahr 2023 habe es fast 600 israelische Angriffe auf Palästinenser und ihren Besitz gegeben.

Abgeordneter Cassif: Es ist ein Menetekel

Der Knessetabgeordnete Ofer Cassif vom arabischen Parteienbündnis Hadasch-Ta’al sagte am Samstag, es sei ein Menetekel, „geschrieben mit palästinensischem Blut“. Er ergänzte laut der „Jerusalem Post“: „Der hasserfüllte Rassist, ein früherer Berater eines Knessetmitglieds in der Partei des Ministers für nationalen Terror, steht im Verdacht, gestern Qusai Matan ermordet zu haben. So sieht die Wirklichkeit aus, wenn sie von kahanistischen Banden kontrolliert wird, die das Land verwalten.“

Oppositionsführer Jair Lapid (Jesch Atid) schrieb auf Twitter/X: „Die Hügeljugend verwandelt Judäa und Samaria in ein Schlachtfeld zwischen dem Terror jüdischer Terroristen und dem Terror arabischer Terroristen.“ Der „Hügeljugend“ gehören radikale junge Siedler an. Sie gefährde die Siedler, „die meist gesetzestreue Bürger sind“, und die Soldaten.

„Unschuldigen zu schaden, widerspricht jedem jüdischen oder demokratischen Wert. Der Rückhalt, den sie aus der extremsten Koalition in der Geschichte des Staates erhalten, beläuft sich auf einen diplomatischen Angriff“, fügte Lapid hinzu. Premier Benjamin Netanjahu (Likud) müsse die Gewalt scharf verurteilen. (eh)

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14 Responses

  1. Herr Lapid hat völlig Recht.

    Mit den rechten Spinnerten im Regierungsboot wird es niemals Frieden geben zwischen Israel und „Palis“.

    Ich kann das Ganze ggw. nur aus der Ferne beurteilen: Aber wie ein gefährlicher Terrorist sieht der junge Araber, der gerade mal 19 Jahre werden durfte, auf dem Foto nicht aus… .

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  2. Auch ich stimme Herrn Lapid zu. Es ist zum verzweifeln. All dieses Töten. Nicht nur in Israel so. Weltweit schlägt Gewalt, Krisen, Kriege, Missbrauch zu. Unfähige Führer, Politiker, Organisationen.

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  3. Nachtrag ohne Text:
    In Berlin wurde heute ein Israeli ( mit seiner Freundin unterwegs) von drei Männern zusammengeschlagen.
    Täter flüchtig! Der Israeli hätte auf Hebräisch telefoniert.
    Sind wir n o c h sicher in der BRD? Mehr als 2000 antisemitische Straftaten 2022/23.

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    1. Leider gibt es Antisemitismus in Deutschland. Und leider nimmt er aufgrund arabischer Gewalttaten zu.
      Aber dass es in Deutschland unsicherer ist als in Israel, das stimmt schlichtweg nicht. Es sei denn, der arabische Terrorismus gegen Israel bzw. gegen (jüdische) Israelis wird nicht mitgezählt.
      Für die in Deutschland lebenden Juden – und vor allem, für die nach Deutschland gekommenen jüdischen Israelis – fließt aber noch als weiterer Pluspunkt ein: Säkulare Israelis fühlen sich in Deutschland frei von den ganzen Einschränkungen und Gängelungen durch die religiösen Israelis (das weiß ich auch aus Erzählungen von in Deutschland lebenden Israelis, und wenn mich meine ehem. israelische Freundin besuchte). Unter der derzeitigen Regierung Netanjahu hat deren Einfluss bis hin zum Abbau des Rechtsstaates (beschönigend „Justizreform“ genannt) zugenommen, und wird weiter zunehmen.
      Die derzeitige Regierungskoalition besteht überwiegend aus Rechtsradikalen und Rechtsextremen, schlimmsten religiösen Fanatikern. Welcher Demokrat möchte von solchen Leuten regiert werden!?

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  4. Geht gar nicht. Mit diesen Aktionen sinken die Hügeljugend und ihre politischen Unterstützer auf das gleiche Niveau wie die pal. Terroristen. Und Lapid hat Recht, sie schaden den friedlichen Siedlern, denn sie erwecken den Anschein, dass jeder Siedler so ist. Und dies ist nicht so. Wie auch nicht jeder Pal. ein Terrorist ist. Hier gibt es auch viele friedliche Palästinenser. Die Verantwortung liegt bei den Politikern hier eine Umkehr zu schaffen – auf beiden Seiten.

    Noch ein Wort zu Roswitha und dem Bild: war der Getötete auf dem Pferd unterwegs als er erschossen wurde? Bilder werden zur Verfügung gestellt. Und die PA hat in der Vergangenheit immer liebenswerte Bilder ihrer Mörder zur Schau gestellt. Erinnern wir uns mal an den jungen Mann im Hause seines reichen Vaters. Er sah so nett aus, aber er hat gemordet. Hat etwas mit Image zu tun. Ein friedliches Bild und schon sind die Israelis wieder die Bösen. Man sollte vorsichtig mit der Bewertung von Bildern sein. Ist nur eine grundsätzliche Einschätzung zu Bildern und hat mit dem Verbrechen, das hier begangen wurde nichts zu tun.

    Hoffen wir, dass alle Beteiligten verhaftet sind und sie entsprechend verurteilt werden. Das ist dann der Unterschied zu den Mördern der PA/Hamas. Die weder verfolgt noch von der Regierung und pal. Justiz zur Rechenschaft gezogen werden.

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    1. Für solche Taten gab es lebenslänglich. Aber wie auch immer: sie werden verurteilt. Und bekommen keine 3000€ im Monat wie pal.Mörder. Dagegen kam von Ihnen ja seither kein Einwand.

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  5. Es ist mehr als seltsam. Der Tod eines jungen Arabers wird von der Redaktion mit Bild dargestellt.
    Dass jeder Tod von jungen und alten Menschen, welche durch fremde Gewallt umkommen, bedauerlich ist, muss sicher nicht besonders hervorgehoben werden.
    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und recherchiert, was „sonst noch so im urbiblischen Kernland passierte“. Hier eine knappe Aufstellung, was jüdische Zivilisten in Ihrem Heimatland so aushalten mussten.
    Mindestens ein jüdischer Autofahrer wurde am Montagabend leicht verletzt, als palästinensische Terroristen israelische Fahrzeuge auf einer Hauptverkehrsstraße in Zentral-Samaria mit Steinen bewarfen, wie medizinische Stellen mitteilten.
    Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom erlitt ein 28-jähriger Mann bei dem Angriff auf der Landstraße 60 in der Nähe von Sinjil, nördlich von Ramallah, eine Kopfwunde.
    Im Osten Jerusalems wurde eine Brandbombe auf jüdische Häuser im Viertel Ma’aleh Zeitim geworfen, wodurch Bäume in Brand gesetzt wurden. Die Familien wurden evakuiert, da die Behörden eine Ausbreitung des Feuers befürchteten. Die israelische Polizei leitete eine Untersuchung ein, wie der öffentliche Sender KAN berichtete…

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  6. …Am Sonntagabend griff eine Gruppe von Arabern eine israelische Frau und ihre drei Kinder im Osten Jerusalems gewaltsam an. Die Opfer waren auf der Martin-Buber-Straße unterwegs, als fünf Angreifer die Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs mit schweren Steinen einschlugen.
    Wenige Stunden zuvor hatten Polizeibeamte einen Bewohner Ost-Jerusalems auf frischer Tat ertappt, als er Autos mit Steinen bewarf, die durch das At-Tur-Viertel auf dem Ölberg fuhren. Der Verdächtige sollte am Montag einem Richter vorgeführt werden.

    Palästinensische Terroristen hatten in der Nacht zum Sonntag auch einen Linienbus in der Nähe der südsamarischen Stadt Ofra angegriffen und dabei erheblichen Schaden angerichtet. Zunächst war nicht klar, wie das Fahrzeug angegriffen wurde, Augenzeugen berichteten JNS, sie hätten Schüsse gehört.
    Retter ohne Grenzen verzeichnete am Sonntag auch Angriffe mit Steinen in den Gebieten von Yitzhar, Ma’ale Hever und Ma’ale Shomron in Judäa und Samaria.
    Hatzalah Judäa und Samaria registrierte allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 insgesamt 3.640 Terrorakte in ganz Israel, darunter 2.118 Fälle von Steingriffen, teilte die Organisation letzten Monat mit.
    Leider lese ich das Kuriosum eines Users, dass die Schuld ja wohl bei Herrn Netanjahu und seine „derzeitige Regierungskoalition besteht überwiegend aus Rechtsradikalen und Rechtsextremen, schlimmsten religiösen Fanatikern. Welcher Demokrat möchte von solchen Leuten regiert werden!?“ liegt? Auf diese „Brücke“ muss ein normal denkender Betrachter erst einmal kommen… Shalom

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    1. Ich gehe noch weiter: Es gibt nämlich gar keine von Israel „vertriebenen Palästinenser“ Die erste „Vertreibung“ geschah aufgrund der Tatsache, dass exakt am 15. Mai 1948 SECHS arabische Staaten, Israel überfielen (erster sogenannter israelisch- arabischer „Krieg“) um gegen den vom gleichen Tag an validen UN- Teilungsbeschluss eine „Politik der Vollendeten Tatsachen“ zu schaffen. Was praktisch nichts anderes hieß, als den erst einige Stunden jungen Staat Israel gleich wieder vom Erdboden zu vertilgen. Die sogenannte „Vertreibung“ der Araber oder „Palästinenser“ war eine Folge AUSSCHLIESSLICHER SELBSTVERTEIDIGUNG der IDF: Israels Armee musste im Rahmen des Gegenschlages in die Gebiete vordringen, die gemäß genannter UN – Teilungsresolution außerhalb seines ihm von eben der UN zugedachten „Kernlandes“ lagen. Und aus diesen Gebieten hatten die dort ansässigen „Palästinenser“ nichts anderes und nützlicheres zu tun als sich vor den vermeintlich, ach so agressiven IDF „in Sicherheit zu bringen“ Seitdem genießen sie den Status von Flüchtlingen- zu Unrecht! Allein und ausschließlich die arabischen Nationen, die Israel, kaum dass es geboren war, auslöschen wollten, haben diese Migration zu verantworten. Seitdem befleißigen sich die Nachkommen derselben, jene Ereignisse als „El Nakba“ (die „Katastrophe“), in ihrem eigenen Jauche sitzend und jammernd, in ihren beschissenen „Flüchtlingslagern“, in tausenjährigen Rache- Hass- und Vergeltungshymnen stetig zu „besingen“. Ihre Erb- Brut bekommt den Hass auf Israel de facto schon mit der Muttermilch infiltriert – REIN um des HASSES willen!

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  7. Teil I:
    Jesaja, viel scheinen Sie sich und Ihren „Argumenten“ ja nicht zu trauen: Sonst hätten Sie nicht meine Aussage dermaßen aus dem Kontext gerissen bzw. in einen mit Ihren Vorurteilen und simplifizierenden pro-Netanjahu-Auslegungen genehmen Kontext reingepresst.
    Wo habe ich Netanjahu in meiner obigen message für die von Ihnen beschriebenen Gewalttaten verantwortlich gemacht. Warum sind sie in das Feld orientalischer Märchenerzählungen abgewichen? Folgen Sie etwa dem Vorbild von PLO, Hamas etc.?

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  8. Teil II:
    Dabei war mir der Anfang Ihres vorstehenden Textes noch sympathisch: Schließlich waren ich bzw. mein Wagen auch einmal in Ost-Jerusalem von einem jugendlichen Steinewerfer getroffen worden. Und mit Netanjahu konnte ich das nicht in Verbindung bringen, da er damals nicht Regierungschef war; und das rechtsradikale bzw. rechtsextremistische Parteien einmal in die Regierung gelangen könnten, war damals glücklicherweise undenkbar.
    Als ich in den 1990er Jahren zwei Nächte auf den Golan-Höhen nicht durchschlafen konnte, weil alle 30 – 60 Minuten ein Katjuscha in Hörweite einschlug – müsste ich erst einmal nachsehen, welche Partei da den Ministerpräsidenten stellte. War glaube ich die IAP. Habe aber nie einen Israeli dafür verantwortlich gemacht.

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  9. Teil III:
    Mein Kommentar zu all dem persönlich Erlebten war immer: Ich habe zwei Jahre in der Bundeshauptstadt und Mordhauptstadt der USA gelebt. Warum also soll ich vor so etwas in Israel Angst haben!?
    Aber machen Sie ruhig so weiter! Letztlich schaden Sie nur sich und der von Ihnen präferierten Seite. Und DAS erfüllt mich mit Befriedigung!

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  10. Sorry für die Aufteilung auf drei Teile: Aber irgendwie blockierte das System meinen langen Text.

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