JERUSALEM (inn) – Sieben Menschen sind am Donnerstag in Nordisrael durch Raketenangriffe der Hisbollah ums Leben gekommen. Damit ist es der Tag mit den meisten Todesopfern seit dem Raketeneinschlag auf einem Fußballplatz in Madschdal Schams am 27. Juli. Dort waren zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden.
Am Donnerstagnachmittag starben in einem Olivenhain außerhalb der Stadt Kiriat Ata bei Haifa eine Frau und ihr Sohn durch Trümmer. Die Erntearbeiter wurden als die 60 Jahre alte Mina Hasson und der 21-jährige Karmi Hasson aus Schefar’am identifiziert. Ein Mann erlitt leichte Verletzungen.
Wenige Stunden zuvor hatte eine Rakete im Grenzgebiet fünf Zivilisten getötet, einen Israeli und vier Arbeiter aus Thailand. Sie befanden sich in einer Apfelplantage nahe Metula. Ein weiterer Ausländer wurde schwer verwundet. Bei den Todesopfern handelt es sich um Omer Weinstein aus dem Kibbuz Dafna sowie Akkaphon Wannasai, Prayad Pilasram, Thana Tichantuk und Kaweesak Papanang. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.
Am Freitag erlag ein israelischer Soldat seinen Verletzungen, die er am 27. September im Gazastreifen erlitten hatte: der 21-jährige Jarden Sakai.
Libanesen fliehen nach Warnungen der Armee
Die israelische Armee indes richtete den zweiten Tag in Folge Warnungen an die Bewohner von Baalbek im Nordosten des Libanon und den Vororten: „Sie befinden sich in einer Kampfzone, wo die israelische Armee vorhat, Infrastruktur, Vermögen, Installationen und Waffen der Hisbollah anzugreifen. Sie hat nicht die Absicht, Ihnen zu schaden“, schrieb der arabischsprachige Militärsprecher Avichai Adrai auf X. Dazu veröffentlichte er eine Landkarte mit den anvisierten Zielen.
Zahlreiche Libanesen flohen in Fahrzeugen aus dem Gebiet. Tausende haben in der mehrheitlich christlichen Stadt Deir al-Ahmar Zuflucht gesucht. Die dortigen Behörden sind nach eigenen Angaben mit der Situation überfordert.
Dem libanesische Gesundheitsministerium zufolge starben am Donnerstag sechs Mitarbeiter im Gesundheitswesen bei drei Angriffen. Vier weitere seien verwundet worden. Seit Kriegsbeginn starben demnach 178 medizinische Helfer, 279 wurden verletzt. Ob unter ihnen Mitglieder der Hisbollah oder einer anderen Terrorgruppe waren, gab das Ministerium nicht an.
Die israelische Luftwaffe zerstörte laut Armee einen Raketenwerfer im Libanon, von dem aus die Hisbollah die Stadt Haifa unter Beschuss genommen hatte. Insgesamt seien am Donnerstag mehr als 200 Terrorziele im Gazastreifen und im Libanon getroffen worden. Ferner hätten Soldaten im nördlichen, zentralen und südlichen Gebiet der Küstenenklave Dutzende Terroristen eliminiert.
Der tödlichste Monat dieses Jahres
Ein Jahr nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 hat Israel einen der schlimmsten Monate seit Beginn des Krieges erlebt. Bei Angriffen, Kampfhandlungen oder Terroranschlägen starben insgesamt 88 Menschen. Damit ist der Oktober der tödlichste Monat des Jahres 2024, schreibt die Zeitung „Yediot Aharonot“.
Vor einem Monat begannen die begrenzten Bodeneinsätzen im Libanon. Seitdem sind dort und an der Nordgrenze 37 Soldaten gefallen. Im Gazastreifen waren es 19 Gefallene. Ein weiterer Soldat verunglückte bei einem Unfall nahe der Grenze. Sechs Armeeangehörige kamen durch Drohnen zu Tode.
Neun Zivilisten sowie ein Polizist und eine Polizistin starben bei Anschlägen. Besonders schwerwiegend war das Attentat am 1. Oktober in der Stadtbahn in Jaffa. Dabei wurden sieben Menschen ermordet. Durch Raketen oder Trümmer wurden insgesamt 13 Zivilisten getötet.
Verstärkung für Soldaten an der Ostgrenze
Derweil gab das Militär bekannt, dass eine neue Einheit für die Verteidigung an der Ostgrenze entstehe. Sie solle auf Terrorvorfälle und Waffenschmuggel reagieren. Dabei solle die friedliche Grenze erhalten bleiben und die Zusammenarbeit mit der jordanischen Armee gestärkt werden.
Als einen Grund nannte Armeechef Herzi Halevi die Personalknappheit: Für die Last, die Reservisten auferlegt sei, müsse eine Lösung gefunden werden. Derzeit beaufsichtigt die regionale Brigade für das Jordantal etwa 150 Kilometer der Ostgrenze, vom nördlichen Teil des Toten Meeres bis zu den warmen Quellen von Hamat Gader im Golan. Die Regionale Joav-Brigade ist im Süden verantwortlich für den Grenzabschnitt vom Toten Meer bis Eilat.
Ein weiterer Anlass waren mehrere Vorfälle, bei denen in den vergangenen Wochen Bewaffnete von Jordanien nach Israel eingedringen konnten. In einem Fall gelang dies zwei Mitgliedern der Muslimbruderschaft südlich des Toten Meeres. Sie eröffneten das Feuer auf Soldaten und verwundeten zwei, bevor sie erschossen wurden. Bereits am 8. September hatte ein Jordanier drei israelische Zivilisten am Grenzübergang Allenby-Brücke ermordet. (eh)
14 Antworten
Contractors einstellen. Es gibt Tausende, die bereit wären! Bin leider zu alt, sonst wäre ich wieder dabei wie ab 1995 in Damaskus und Teheran – allerdings verdeckt.
Es kann einem wirklich leid tun, um die thailändischen Erntehelfer, die in der Regel ihre Familien mit dem Einkommen finanzieren. Wirklich widerlich sind in diesem Zusammenhang die Berichte von Der-Farang.com oder thailandtip.info, die idR relativ ungeniert Israel als Aggressor kritisieren ebenso wie sie die mordenden und bombenden islamistischen Terroristen in Südthailand als Freiheitskämpfer oder Aufständische euphemistisch titulieren und die brutale thailändische Armee anprangern. Wollt ich nur mal zur Kenntnis bringen!
Die hohen Opferzahlen sind traurig. Gleichzeitig ist festzustellen, dass nur die IDF dem begegnen kann und die Hisbollah bekämpfen muss. Leider hat die UNIFIL solange versagt, und diese gehört nach Hause geschickt.
Ich glaube daran, dass am Ende Israel siegen wird !
Wie können Sie das in Frage stellen?
Das macht er doch gar nicht!?
Die israelische Armee hat Personalprobleme und die Haredim weigern sich nach wie vor, einen Beitrag zur Verteidigung des Landes zu leisten, in dem sie gut leben. Sie blockieren Rekrutierungsbüros und beschimpfen Soldaten. Unlängst wurden zwei Offiziere in Bnei Brak tätlich angegriffen. Was soll man dazu sagen?
Ein Wort zu den getöteten Thailändern. Für deren Familien ist es nicht nur ein menschliches Drama, sondern auch eine Bedrohung ihrer Existenz, denn ihre Versorgung hing von ihnen ab. Ganze Gemeinden zählten auf diese Arbeiter.
Wir sollten mehr beten!
Psalm 91 ff.
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. 3 Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. 4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5 dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. 7 Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. 8 Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird.
Die Haredim sind eine Minderheit und Tzahal hat sicher anderes zu tun, als sich um deren religiöse Probleme zu kümmern – denke ich ! In der Schweiz hatten solche Verweigerer drei Tage Zeit zum “ Umdenken“ dann wurden sie von der Heerespolizei abgeholt – egal wo sie waren. Das lief natürlich nicht mit: „Bitte schön , möchten Sie so freundlich sein“ ab ! Die Ansicht der Leute hat niemanden interessiert! Die Haredim wollen doch sicher auch profitieren vom Staat – der ja auch Kinderzulagen bezahlt……! Für meine Begriffe, sind das miese Drückeberger!
Ich wollte mich nicht so hart ausdrücken, aber Sie haben Recht mit dem Wort Drückeberger ! Deren Mentor verlangt ja sogar, dass auch die Haredim, die nicht die Thora studieren, vom Militärdienst befreit bleiben. Das religiöse Argument steht damit auf ziemlich wackeligen Füssen. Zumal es Einheiten gibt, in denen die Orthodoxen ihre religiösen Studien fortsetzen können, zugleich mit aktivem Dienst.
LG in die schöne Schweiz
Diese ultra orthodoxen Männer verweigern ja nicht nur den Miliärdienst, sondern auch jegliche andere Arbeit, um Israel in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Stattdessen leben sie auf Kosten der übrigen Steuerzahler, die immer mehr belastet werden. Aber die rechten Hardliner werden sie weiter unterstützen um deren Stimmen nicht zu verlieren
Bitte etwas differenzierter. Erstens dienen auch in der Tzahal gesonderte Einheiten der Haredim. Ob das von großem Nutzen ist, weiß ich nicht. Ziehen die bsw. bei einem Angriff die täglich vorgeschriebenen Gebete anstatt einer effizienten Verteidigung vor? Diese Antwort sollte man talmudischen Gelehrten vorbehalten. Und zweitens; wäre es zu spekulativ, die Behauptung zu wagen, daß das gebetsreiche Leben der Haredim möglicherweise vor Schlimmeren bewahrt hat? Ich habe darauf keine Antwort. Nur Fragen, die Sie mir alle verzeihen mögen.
Habe ich auch schon versucht zu vermitteln, das stößt man auf Granit.
Ich wünsche Israel viel Kraft, auf eine bessere Zeit zu hoffen, und dass alle Gruppen gemeinsam mit arbeiten, auch die Haradim.
Je mehr ich dieser Intoleranz gegenüber Menschen, die den Kreigsdienst verweigern zuhöre, dann wundert es mich auch nicht mehr, wenn dieser Konflikt als der längste seit der Gründung des Staates Israel in die Geschichte eingeht. So spricht eine Generation jenseits von Krieg aus Europa?! Wahrscheinlich waren die Juden, die den 2. Weltkrieg überlebt haben humaner, sie kannten zu viel Leid. Das ist nur schon zu lange her? Warum steht in der Bibel „Liebe deinen Feind“ ?
Liebe deine Feinde! (Matthäus 5,38‒48)
27 »Euch aber, die ihr mir wirklich zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. 28 Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.
29 Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin. Wenn dir einer den Mantel wegnimmt, dann weigere dich nicht, ihm auch noch das Hemd zu geben.
30 Gib jedem, der dich um etwas bittet, und fordere nicht zurück, was man dir genommen hat.
Sprüche 25:21+22
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. Denn du wirst Kohlen auf sein Haupt häufen; und der HERR wird dir’s vergelten.