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Siamesische Zwillinge: Ärzte sehen kaum Chancen auf Trennung

HEBRON (inn) – Eine Palästinenserin hat in einer israelischen Klinik in Jerusalem siamesische Zwillinge zur Welt gebracht. Die beiden Mädchen haben ein gemeinsames Herz, aber zwei Köpfe. Experten in Israel halten eine Operation derzeit für aussichtslos. Deshalb wurden die Neugeborenen am Sonntag wieder nach Hebron gebracht.
Die Ärzte im Hadassah-Krankenhaus können die Zwillinge zu ihrem Bedauern nicht operieren.

„Meine Frau und ich wissen seit dem dritten Schwangerschaftsmonat davon“, erzählte der Vater der Zwillinge am Montag der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. „Unser Arzt sagte uns, dass die beiden Mädchen zusammengewachsen sind. Er entschied, meine Frau für die Entbindung ins Hadassah-Krankenhaus in Ein Kerem zu überweisen. Am 29. Mai brachte sie die beiden Mädchen mit zwei Köpfen und einem gemeinsamen Herzen zur Welt.“ Die Familie lebt in einer Ortschaft bei Hebron.
Die kleinen Mädchen sind am Brustkorb und am Unterleib zusammengewachsen. Sie teilen sich auch eine Leber. Nach der Geburt konnten sie selbständig atmen. Der palästinensische Frauenarzt Walid al-Atawna sagte, es sei unmöglich, sie jetzt zu trennen. Eine Operation in Zukunft schloss er hingegen nicht aus. Der verzweifelte Vater äußerte die Hoffnung, „dass jemand aus irgendeinem Land in der Welt uns hilft“.
„Es handelt sich um einen Fall, in dem eine junge Frau auf Bitte des palästinensischen Gesundheitsministeriums ins Hadassah überwiesen wurde“, hieß es aus der Jerusalemer Klinik. „Ein sehr erfahrenes Expertenteam aus der ersten Reihe brachte per Kaiserschnitt siamesische Zwillinge zur Welt, die am Brustkorb und am Unterleib zusammengewachsen sind und sich innere Organe teilen.“ Untersuchungen hätten ergeben, dass man die Babys nicht trennen könne. Die Israelis hätten sich mit palästinensischen Ärzten beraten, welche die Mutter in Hebron behandelt hatten. Daraufhin wurde entschieden, sie mit den Kindern dorthin zurückzubringen.
Einem Bericht des israelischen Internetportals „Walla“ zufolge fuhren die Mutter und ihre Töchter mit einem Krankenwagen des Roten Davidsternes bis zum Checkpoint „HaMinharot“. Dort wurden sie an ein Fahrzeug des Roten Halbmondes übergeben.

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