JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Sharon will bei seinem Besuch in Washington der US-Regierung offenbar vorschlagen, einen alternativen Verhandlungspartner für PLO-Chef Yasser Arafat zu suchen.
Sharon wird am Mittwochnachmittag zu einer dreitägigen Reise in die Vereinigten Staaten aufbrechen und sich am Donnerstag zunächst mit Präsident Bush in Washington treffen. In den kommenden Tagen sollen Gespräche mit Vizepräsident Dick Cheney sowie Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice folgen.
Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer sagte am Mittwoch in Washington, auch er halte es für richtig, mit anderen palästinensischen Führern zu verhandeln, da Arafat „offensichtlich nicht zu Gesprächen bereit ist“. Dies werde auch Sharon gegenüber US-Präsident Bush deutlich machen, so Ben-Eliezer. In jedem Fall müsse die US-Regierung weiter Druck auf den PLO-Chef ausüben, um ihn zu Schritten gegen Terroristen zu bewegen.
Die Gespräche von Premierminister Sharon mit ranghohen Vertretern der Palästinensischen Autonomie in der vergangenen Woche seien bereits ein Schritt hin zur Ablösung Arafats als Gesprächspartner Israels, so Ben-Eliezer.
Sharon hatte sich am vergangenen Mittwoch mit dem PA-Parlamentssprecher Ahmed Qurei (Abu Ala), dem inoffiziellen Vertreter von PLO-Chef Yasser Arafat, Abu Mazen, sowie Arafats oberstem Finanzberater Muhammad Rashid in Jerusalem getroffen und ein weiteres Gespräch mit PA-Vertretern angekündigt.